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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur - 1618–1918
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16 Sektion I: Themen und Medien der Repräsentation dessen unmittelbarem Umkreis. Im Fall der von Polleroß behandelten Fragestellung stehen ausgewählte Medien (Druckgrafik, Medaillen) der habsburgischen Repräsen- tation, die sich auf ein bestimmtes ‚Set‘ prominenter Baudenkmäler beziehen, im Vordergrund. Dabei wird aber auch deutlich, dass Bildquellen dieser Art nur vor dem Hintergrund einer Analyse der entsprechenden Akteure erhellt werden können und sich auf dieser Basis Repräsentation als dynamische Gemengelage unterschiedlichster Interessen manifestiert. Allison Goudie zielt in ihrem Beitrag mit dem Titel Habsburg Portraiture Face- to-Face with the French Revolution. Jakob Adam’s Prints of the ‚Kaiserpaar‘, 1794 auf die Druckgrafik und die Wachskunst – fokussiert allerdings auf die enge Zeitperiode (1793/1794) von Darstellungen von Kaiser Franz II. (I.) und seiner Frau Maria The- resa von Neapel-Sizilien. Hier spielen zwei nicht mehr überlieferte, aber durch Quellen bekannte hyperrealistische Wachsskulpturen von Josef Müller (wahrscheinlich in Zu- sammenarbeit mit Leonhard Posch) eine essentielle Rolle. Stiche nach diesen Wachs- porträts wurde von Jakob Adam im Profiltypus angefertigt. Schließlich ist ein Stich von Pier Leone Bombelli (Rom), der die Profile des Paares als verborgene Silhouette wiedergibt, nachweisbar, wobei hier die Porträts des Kaiserpaares in die heraldische Figur eines habsburgischen Doppeladlers eingebettet sind. Es geht Goudie in diesem Zusammenhang um die Rekonstruktion eines richtigen Netzwerks an Darstellungen des Herrscherpaares im beschriebenen Zeitraum und auf dieser Basis um die zentrale Frage, in welcher Hinsicht diese Werke mit ihrer offensichtlichen visuellen und ma- teriellen Verwandtschaft untereinander an einem Diskurs habsburgischer Legitimität teilhaben – und dies zu einem Zeitpunkt, als im Gefolge der Französischen Revolu- tion dynastische Legitimität europaweit in Diskussion geraten war. Die Situation ist somit eine prinzipiell andere als um 1700, als das Medium der Druckgrafik (noch) nicht mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert war, zwischen dem Persönlichen und dem Politischen bzw. dem Intimen und dem Öffentlichen vor dem Hintergrund der Revolution vermitteln zu müssen. Goudie setzt sich somit für eine Interpretation mo- narchischer Porträtkunst jenseits einer Verkürzung der Funktion der Medien im Sinne eindimensionaler Machtinstrumente ein. Sie präsentiert ein ‚Set‘ zusammenhängen- der Werke im Sinne eines komplexen und vielschichtigen Felds von Repräsentation, das auch als Zeichen eines Epochenumbruchs gelesen werden kann. Olivia Gruber Florek verfolgt die Bedeutung des habsburgischen Herrscher- bilds im Rahmen ihres Beitrags The Absent Empress. Photomontage, Monarchy, and Celebrity in the Nineteenth Century im Rahmen der Fotografie, die der monarchi- schen Repräsentation im 19. Jahrhundert einen völlig neuen Stellenwert verschaffte. Der Artikel skizziert, in welcher Weise die Notwendigkeiten von Monarchie und celebrity in jenen Porträts der habsburgischen Familie miteinander kollidierten, die
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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur 1618–1918
Representing the Habsburg-Lorraine Dynasty in Music, Visual Media and Architecture
Titel
Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur
Untertitel
1618–1918
Herausgeber
Werner Telesko
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20507-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
448
Kategorien
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