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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur - 1618–1918
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Sektion I: Themen und Medien der Repräsentation 19 Gattungsbeiträge von Fux – seine erste erhaltene und seine letzte Oper: Julo As- canio (1708) bzw. Enea negli Elisi (1731) – werden im Aufsatz vor dem Hintergrund weiterer thematischer Libretti beleuchtet, wobei sich der Bogen der Adressaten von Joseph I. bis zu Joseph II. spannt. In ihrem Beitrag Dynastisch-politische Botschaften in musikalischen Huldigung- swerken für Karl VI. und Elisabeth Christine (1723) bespricht Irena Veselá sechs musikdramatische Werke, die in diesem Jahr für das Kaiserpaar aufgeführt wur- den. Der Aufsatz konzentriert sich auf musikalische Schlüsselstellen der sechs in Prag, Znaim und Wien aufgeführten Opern (von denen die eine oder andere in den letzten Jahren wiederaufgeführt oder in einer Aufnahme zugänglich gemacht wurde, wie etwa Antonio Caldaras La Concordia de’ Pianeti). Die Analysen weisen nicht nur das hohe Niveau der am bzw. für den Kaiserhof tätigen Komponisten, Virtuosen und Sängerinnen bzw. Sänger nach (Stichwort ‚Imperialstil‘), sondern gewähren spezifische Einblicke in die Satztechnik, die Orchesterbesetzung und das Wort-Ton-Verhältnis. Am bekanntesten wurde die prächtige Inszenierung von Johann Joseph Fux’ Krö- nungsoper Costanza e Fortezza in Prag. Reinhard Strohm erkennt in diesem wie in anderen „Hauptwerke[n] der Barockoper“ zwischen exquisitem Kontrapunkt und natürlicher Melodik eine „unterlaufene Ideologie“.7 Anders formuliert (um einen Aufsatztitel von Stuart Hall8 zu zitieren): Was in diesen Opern durch das semantisch ‚flüssige‘ Medium der Musik repräsentiert wird, ist ein „Spektakel des ‚Anderen‘“. Der Abstand im musikalisch-szenischen Repräsentationsaufwand zwischen Karl VI. und Maria Theresia lässt sich ermessen, wenn man sich die ebenfalls in Prag, aber 20 Jahre später erfolgte Aufführung der Oper Semiramide riconosciuta anlässlich der Krönung der Regentin zur Königin von Böhmen (1743) vorstellt: ein Pasticcio von mehreren, ungenannt gebliebenen Autoren in bescheidenem Rahmen.9 An dieser Stelle könnten weitere vertiefende Überlegungen zu vergleichbaren oder differierenden Phänomenen der Visualisierung einsetzen, da etwa die Wirkmacht der Herrscherdevise in den Medien der bildenden Kunst in der Epoche Maria Theresias – ganz im Gegensatz zur Musik – scheinbar nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt hat: Iustitia et Clementia ist in der Druckgrafik und in den Medaillen der zweiten Jahrhunderthälfte wie bereits unter Karl VI. ein zentraler Orientierungspunkt10, der die Programmatik von Repräsentation auf eine griffige textliche und bildlich fast unendlich ausdeutbare Formel bringt. Dieser Umstand vermag auch die Warnung zu unterstreichen, die Gemeinsamkeiten von musikalischen und visuellen Repräsenta- tionsformen gleichsam in extenso auszudehnen. Wiewohl prinzipiell ein bestimmtes Corpus an Quellentexten existierte, das wesentliche Anregungen für Kunst und Mu- sik lieferte, ist dieses zugleich starken Schwankungen unterworfen, die es methodisch
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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur 1618–1918
Representing the Habsburg-Lorraine Dynasty in Music, Visual Media and Architecture
Titel
Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur
Untertitel
1618–1918
Herausgeber
Werner Telesko
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20507-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
448
Kategorien
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