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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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Strebepfeilern angebrachten Wasserspeier weit vom Gnumerke ab auf das Pflaster hinaustreibt. Die über den Gesimsen der Seitenschiffe und Cnpellen angeordneten wnsserrinnen leiten das Wasser von jedem Strebepfeiler in einen breiten wnsserbord, welcher, um nicht nnch hier den Pfeiler durchbohren zu müssen, vermittelst zweier an den Ecken der Strebepfeiler eingesetzter wnsscrfpcicrdiedortnngesammelteNegen- menge gleich ins Freie leitet. Dieses System der Masserableitung ist nicht blos äußerst zweckmäßig, fondern auch gefällig. Das Gauwerk gewährt namentlich unmittelbar nach dem Negen, wenn die Wassermassen aus den Mäulern der Gestien und Chimären in weiten Gögen ausströmen, einen höchst eigenthümlichen Anblick. Freilich erforderte diese Rrt der Wasserleitung auch die allergrößte Genauigkeit der Ausführung, denn irgend eine Undichtigkeit in den durch die Pfeiler gelegten Üleirühren oder nnch in der Ans- kleidung der Wasserspeier würde die Zerstörung derselben zur Molge haben. Qei dein heutzutage allgemein angewendeten Systeme der ^bfnllsrohre, für welches auch schon manches mittelalterliche Gnuwerk ndnptirt wurde, sind nllerdings einige der eben erwähnten Schwierigkeiten vermieden, dafür hnt dasselbe wieder andere Uebelständc im Gefolge, unter welchen insbesondere die Gefahr des Einsrierens hervorzuheben ist. Üei Erwägung aller Dortheile und Nachtheile der beiden Systeme kann man sich doch mil Necht für die mittelalterliche Uebung cntfcheiden, zumal die Wasserspeier schon als decorntiue Motive von nicht zu unterschätzendem werthe sind, wogegen die ^bfallsrohre stets mit den architektonisch wichtigsten Linien des Gauwerkes in Eonflict gerathen. Die in Glei ausgeführten Spenglernrbeiten rühren von U. weinel her. Das Hochschiffdnch oder die Gedachnng des in Kreuzcsform sich über die Abseiten emporhebenden Hochschiffbaucs besteht aus Schiefer von zweierlei Farbe, da die weiten steilen Nachen des Daches die Anbringung einer Musterung unerläßlich machten, der altersüblichen Anwendung von bnnte» glasirten siegeln aber sich materielle nnd technische Gedenken entgegen stellten. So gibt der leichte grünlichgrane Schicterstein aus Eisenbrod in Göhmcn dem Dache die Grundfarbe: ein Matcrinlc, welches bezüglich seiner Dauerhaftigkeit durch Jahrhunderte erprobt ist. Den Dessin darauf bildet der schwarze Schiefer ans Caub am Nheine, dessen (Lualität gegen den wcchfcl der Farbe hinreichende Gewähr leistet; wie denn auch heute nnch ncht bahren seit der Uerdachung eine Ueränoernng der beiden Schieserarten und eine Abfchivächung ihres Farbencontrnstes nicht zn bemerken ist. Die Schiefecdeckung besorgte Heinrich Schwab. Der First dieser steilen Satteldächer wurde noch mit einer Krönung, einem sogennnntcn First- kämme, versehen, welcher ein ästhetisch erwünschtes Motiv zur Gelebung der starren Firstlinie abgibt, gleichzeitig aber auch den Uortheil gewährt, beim Gestrigen der Dächer die Leitern bequem einhängen zu könneu. Dieser durchbrochene, ungemcin lustige Firstknmm ist an der obersten Platte
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Titel
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Autor
Moriz Thausing
Verlag
Verlag von R. v. Waldheim
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
25.0 x 33.2 cm
Seiten
148
Schlagwörter
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Kategorien
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