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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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III. M ck der wtiokirche. apst Gregor der Große schreibt: ..(ieutidu,^ pio lectiono iiicwia o?t. ßnltciu in pai1etidu8 viclenctu Isßunt, c^uo«! le^er« in coclicibu^ nnn vuloiit." An diesem Sahe ihres großen Gesetzgebers, daß die Malerei eine Lehrerin der Mlker sei, daß die üilder den Ungelehrtcn Ersatz bieten für die ihnen verschlossenen Bücher, daran hat die katholische Kirche im Lause eines Inhrtauscndes festgehalten, unbeirrt durch kunstfeindliche Eiferer, dnrch asketische Reformer oder politische Stürmer. So luard der Welt das Kleinod der Kunst gerettet. Fortwährend bildele die Malerei ein wichtiges Lehrmittel in der großen Schule, m welcher die römische Kirche die Nationen des Abendlandes versammelt hat. Und wo es dann der Lehre nicht mehr bednrftc, da blieb sie doch ein Schmuck, eine Erbauung, eine «lrost- und Freudespendcrin für dcu Wissenden, wie für den Unwissenden. D a s hohe Mittclnltcr namentlich, das mit so viel Aufwand an Begeisterung nnd Opfermuth an kirchlichen Aufgaben arbeitete, das XIII. und XIV. Jahrhundert, welches die großen gothischen Oome schuf, hat auch i» dem Lülder- schmucke dieser Denkmäler nicht blos einen unermeßlichen Reichthum entfaltet, sondern entsprechend seiner speculntivcn und abstractcn Tendenz in die Fülle der Sculpturen und Malereien, mit denen es seine Kirchen zierte, mgleich ein bestimmtes System gebracht. Sehr schön nennt daher der Meisler der mittelalterlichen Kunstgeschichte die Scharen von steinernen Figuren, welche an den Außenseiten, namentlich an den Portalen nnd Uorhalleu berühmter Kathedralen, wie der von Chnrtres nnd Nheims, ucni Straßburg und Cüln angeordnet sind, „große, plastische Gedichte, die stets auf mehr oder weniger finnreiche weife den ganzen Inbegriff der Heilslehre mit Beziehung nnf locale Verhältnisse und Localheilige umfassen."
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Titel
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Autor
Moriz Thausing
Verlag
Verlag von R. v. Waldheim
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
25.0 x 33.2 cm
Seiten
148
Schlagwörter
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Kategorien
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