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D ns gegenüberstehende Christusfenster im rechten Kreuzarmc ist der Pendant des ersteren und seine
Historien bilden die Fortsetzung der eben beschriebenen. Es ist vom Baiser Franz Joseph dem Andenken
seines dahingeschiedenen Orudcrs gestiftet und wir nennen es daher das Ferdinand Mar-Fenster.
Die Mittelbildcr sind: Die Einsetzung des Altarsacrnmentes beim letzten Abendmahle mit der Nntcr-
schrift: ..Hui nilnnwc^t, Iiuue i>nn<'iu, vivet in nwmuiu." 5o1i. VI. 59; und die Erscheinung
des auferstandenen Jesus unter den Jüngern, von denen Thomas den Finger in seine Wunde legt, dazu
die Worte: ,.1lic»na^ dixil ei: llominu« meu8 ot Oeu.^ nieu8." ^uli. XX. ^8. Aus dem
Widmungsbilde darunter erscheint zur Linken Erzherzog Ferdinand Mar, stehend im Ornate des
goldenen Ulicßordcns wie er, den Plan der Uotivkirche in den Händen haltend, die Nationen der
Monarchie znr Erbnnung derselben aufruft. Sie find vertreten durch acht jugendliche Mädchengcftaltcn.
die als Herolde in wappengeschmückte Gewänder gekleidet, seinen Worten tauschen. Inzwischen rüste!
ihm zur Nechten bereits der Erzengel Naphnel die vcrhäuguißvolle Seefahrt. Darunter steht geschrieben:
„Im Hause Gottes haben wir die Uettung Seiner Majestät gefeiert, und ein Gotteshaus wird das schönste
Denkmal sein, durch welches Oesterreichs Dankbarkeit und Freude sich der Melt ankündigen kann.
Erzherzog Ferdinand Mnrimilinn. ä7. Februar 135^. — Kaiser Franz Iofcvh I. widmet dieses Fenster
als Denkmal inniger Liebe seinem Qrndcr, dem unvergeßlichen, hochherzigen Stifter diel'es Gotteshauses
Fcrdiuaud Mnnmilinn im Jahre des Herru l373.^ Iu das Maßwerk oberhalb der üilder ist das
Wappenschild der kaiserlichen Familie Habsburg-Oesterreich-Lothringen mehrere Male eingeflochtc»
und im Spitzbogen erscheinen wieder zwei Evangelisten: Lncas und Johaunes.
D ie ünhl der Fenster in den Kreuzfchiffcnpellen ist je nach deren Lage verschieden. So hat die Kaiser-
cnpelle zwischen dem linken Kreuzschiffarme und der Sncristei blos zwei Fenster; und zwar links das
üaiserinfenstcr, gestiftet von Ihrer Majestät, mit dem Hauptbilde des segnenden Christus auf dem
Throne, vor welchem Kaiser und Kaiserin knieen. Darüber als zweites Gild eine Illustration der Stelle
im Evangelium Mntthäi, 1 l. Enp. 3^. Ucrs: „Kommt Alle zn mir, die ihr mühselig und beladen seid,
ich will euch erquicken." Zwischen nnd über diesen Darstellungen in Medaillons die Namensheiligen
der allerhöchsten Stifter: Franz von Assis, nnd Joseph, Elisabeth von Thüringen und Amalie als
Brustbilder. Ganz unten hallen noch zwei Cngclknaben die Mnppenschilde >,wn Oesterreich nnd mm
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Titel
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Autor
- Moriz Thausing
- Verlag
- Verlag von R. v. Waldheim
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 25.0 x 33.2 cm
- Seiten
- 148
- Schlagwörter
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918