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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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Das andere Fenster dieser Enpclle zur Ncchtcn ist eine Stiftung der kaiserlichen Kinder, es heiße also das Kronprinzcnfcnster. Im Hauptbilde desselben erscheint Maria mit dem Ehristuskindc thronend und, zu ihren Füßeu' knicend der Kronprinz Nudolph mit seinen Schwestern Gisela und Ualerie und vor der letzteren, auf einem Wölkchen stehend und dem Christkinde zustrebend, das erstgeborene, aber schon 1ö^>7 verstorbene Schwesterchen Sophie, Darüber als zweites Qild die heilige Familie mit dem kleinen Johannes nnd dessen Eltern Elisabeth und Sacharins. Ningsum in Medaillons als Nnmcnspntronc der liniserlichcii Kinder die Heiligen: Nudolph und Frnnciscus, Gisela und Ludovica, Unlerin und Mathilde, Sophia und Dorothea; und zn uuterst zwei Engel mit den Wappcnschilden des Hauses Oesterreich. D ie der Kniscrcnpeüc im rechten Arme des Kreuzsönffcs gegenüberliegende Prinzencnpellc enthält drei Fenster und zwar, hiervon der Nechten des Eintretenden beginnend, zunächst das Kinderfcnstcr. Dessen Hnuptbild knüpft an die Worte lelu an: „Lasset die Kleinen zu mir kommen," und zeigt den Heiland sitzend, auf seinem Schoße das einzige, 1540 verstorbene Schwesterchen Seiner Majestät, Namens Anna, und zur Seite kniccnd des Kaisers Neffen und Nichte, Uranz, Otto, Ferdinand und Mnrgaretha, Kinder des Erzherzogs Karl Ludwig. Dieser erscheint selbst aus dem anderen, dem mittctstcn oder Karl Ludwig-Jen st er, an der Seite seiner Gemahlin Marin Theresia, welche das jüngste der Kinder, Maria Annuucintn, auf dem Arme trägt, hinter ihnen die beiden verstorbenen Vemnhlincn Seiner kaiserlichen Hoheit, Margarethe von Sachsen und Maria Annuncinta von Neapel, sämmtlich knieend gegen Ehristus hingewandt, unter dem Schutze der neben ihnen stehenden Namenspntrone. Ebenso sind endlich auf dem dritten oder Ludwig Uictor-Fenster die Eltern des Kaisers, weiland Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie, wie dessen dritter üruder Ludwig Uictor in Anbetung des Erlösers dargestellt. Die üildnisse aller hier genannten Mitglieder der kaiserlichen Familie reihen sich hintereinander gleich einer Pilgcrschnnr vor dem zur Nechten sitzenden Heilande an, und während sie so als gemeinsames Uotivbild den unteren Unum aller drei Fenster einnehmen, werden in deren oberen Theilen immer je zwei, also zusammen sechs von den Werken der Barmherzigkeit geschildert, nämlich von rechts nach links: Gefangene erlösen uud Kranke besuchen, Nackte bekleiden und Fremde beherbergen, Durstige tränken und Hungrige speisen. Gestiftet sind diese drei Fenster von den kaiserlichen Qrüdcrn Karl Ludwig und Ludwig Uictor. Eomposition und Zeichnung stammt hier, wie bei den Jenstern der Kaisercnpcllc, von Trcnkwnld, die Ausführung von Veyling. D ie Snlmcapcllc, an der anderen Seite des rechten Ouerschiffarmes gelegen, hat vier Fenster und zwar wieder, wie gewöhnlich, von der Linken zur Nechtcn vorgehend: 1. Das Wilhelm-Ncnster, eine Stiftung des Hochmeisters des Deutschen Ordens, Erzherzog Wilhelm. In der unteren Hauptdnrstellung sieht mau die lungfrau Marin als Ordcus- Patronin und vor ihr knieend den heiligen Wilhelm mit üezug auf den Taumamen des Spenders, die heilige üarbara als Patronin der Artillerie, deren Venernl-Infpcctor der Erzherzog ist, dann die vom Deutschen Orden insbesondere verehrten Heiligen Georg und Elisabeth, jener als Kriegsheld, diese mit Rücksicht auf die Krankenpflege, weßhalb ja auch der Grdcn der Elilabethincrinen dem Deutschen Orden affiliirt ist. In dem Sockel darunter sind das crzherzogliche und das Hoch- meistcr-Wappcn angebracht. Die andere, obere Darstellung schildert die Erhebung des Hochmeisters des Deutschen Ordens Hermann von Salzn in den Ueichsfürstenstand durch Kaiser Uriedrich II. im lahre 13W. Noch weiter oben erscheinen im Maßwerk verschiedene Mappen, als abermals das des Deutschen Ordens, dann das des Kaisers Leopold II. und Marin Ludovicns von Spanien, der Großeltern des Stifters, und das von Nassau-Ornnicn von Engeln gehalten, in Uücksicht auf die Mutter des Erzherzogs, weiland Henriette von Nnffau-Meilburg. 2. Das Kinsky-Aucrspera,- Jen st er zeigt im Hauptfelde die Heiligen Ferdinand und Franz de Unula als die Patrone der beiden fürstlichen Stifter Ferdinand Kinsku und Franz Auerspcrg, im Sockel darunter deren Wappen. Die obere Darstellung enthält mit Oezng auf die Namen der beiden Fürstinen die Madonna, vor welcher der heilige Wilhelm kniet. ^. Das D rafch c-Ucnstcr, gewidmet von Heinrich Dräsche Uitter von Wartimbcrg, zeigt oben die heilige Anna und den heiligen Joseph zum Gedächtnisse der Eltern des Spenders, darunter die heilige Garbara als Patronin des Bergbaues uud S. Heinrich. Im Sockel das Qergmnnnswappen und das des Donators. 4. Das Klein-Fcnftcr, gestiftet von den Kindern des Frciherrn Adalbcrt Klein von Wielenbcrg, enthält als untere Darstellung den heiligen Adalbcrt für den verstorbenen Stifter und
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Titel
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Autor
Moriz Thausing
Verlag
Verlag von R. v. Waldheim
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
25.0 x 33.2 cm
Seiten
148
Schlagwörter
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Kategorien
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