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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
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Spitzbogens ist das üild des vornehmsten Landcspatrons und wiederholt das Landcswnppen eingeschlossen. Darunter in der Mitte die Darstellung, wie der Wind der Gemahlin des heiligen Markgrafen Leopold, Agnes, den Schleier entführt. Mr Seite links die Heiligen Maximilian und Joseph mit Gezug auf den Stifter der ganzen Kirche und auf deu Spender des Fensters; zur Rechten des Mittclbildes die niedcrösterreichischen Landcsheiligen Colomnn und Hippolyt. Darunter wieder links das Wappen des Cnrdinnls, rechts das der Stadt Wien uud noch weiter unten die große Hauptdarstellung, wie Markgraf Leopold der Heilige mit seinem Jagdgefolge den Schleier feiner Gemahlin wiederfindet und auf dieser Stelle die Erbauung des Stiftes Klostcrneuburg gelobt. Die Eomposition des Fensters ist von Karl Jobst. 2. Das Salzbürger Jen st er, zugleich für die Provinzen Oberüsterreich, Tirol und Vorarlberg, gestiftet von den Ialzburger Erzbifchöfen weiland von Tnrnoczi und Edcr. Das Hnuptbild unten zeigt uns die Taufe des Herzogs Theodor von Gayern durch den heiligen Nupertus, Gischos und Lnndcspntron von Salzburg. Oberhalb desselben fehen wir das Martyrium des Schutzheiligen für Oberösterrcich, Florian, der von zwei Schergen in die Enns geworfen wird. 2u den Seiten dieser Gilder erfcheincn 2t. Eberhard als Patron von Vorarlberg und 2t. Virgilius als Patron von Iüdtirol. Compomrt ist das Fenster von Ludwig Meyer. Z. Das Damenfenster, gespendet von zwölf Damen der böhmischen Aristokratie, soll Iteiermark, Kärntcn, Kram, überhaupt die Provinzen von Inneröstcrreich, in denen zumeist der heilige Joseph, der Mhrvater Jesu, als Patron verehrt wird, nebst Dnlmatien und Trieft repräsentiren. Demgemäß ist für die größere untere Gildflächc eine Scene gemahlt worden, wo der Heilige als Hauptperson erscheint, nämlich Josephs Tod. In dem kleineren oberen Gilde erscheint dann die Geburt Ehrisli; zu beiden Seiten davon vier Gilder von anderen Schutzheiligen der Länder, deren Wappen oben in dem Maßwerke angebracht find, nämlich die Heiligen: Zpiridion, Aegidius, Justus und Glasius. Unter den beiden bildlichen Darstellungen reihen sich die gekuppelten Wappen der Spenderinen. Die Namen der oberen Neihe find: Gräfin 2chönborn-Grühl, Fürstin Arcnberg-Auersperg, Gräfin Trnutmannsdorf-Liechtenstein, Gräfin Clam-Gallas-Dietrichstein, Fürstin Trautmannsdorf-Pallavicini, Gräfin Clam-Martinitz-Ialm. Die Namen der unteren Neihe: Fürstin Kinsky-Liechtcnstein, Fürstin Dietrichsteiu-Wratislav, Gräfin Waldstein-Schwnrzenbcrg, Fürstin Auersperg-Festetics, Fürstin Ichwarzenberg-Liechtenslein, Fürstin Eollorcdo-Mannsfeld-Lebzeltern. Die Composition der Darstellungen ist von F. Laufberger. 4. Das Albrecht-Fenster, für Galizien und Lodomerien gestiftet vom Feld- marschal! Erzherzog Albrecht, bietet in feiner unteren Abtheilung die Geschichte vom Märtyrertode des heiligen Ztanislaus, Gischofs von Kraknu, der im Jahre 1079 vom König Goleslav II. dem Grausamen während des Meßopfers ermordet wurde. Weiter oben ist in kleinerem Maßstabe der ältere polnische Landespatron Erzengel Michael dargestellt, wie er mit dem FInmmenschwerte Lucifer in den Abgrund stürzt. Links von dieser Gruppe 2. Kunigunde, die jungfräuliche Herzogin von Polen, im Nonnenkleide mit der Lilie und mit der Krone, der sie entsagte; rechts der heilige Adalbert, Gifchos von Prag, wie er die Milra zurückweist, in der Hand die Lanze, auf seinen Martertod im Jahre 997 hinweifend. In dem Maßwerke ganz oben ist das Wappen van Valizien, für den 2tifter fodann das erzherzogliche Wappen und das des Herzogthums Tefchen angebracht. Den Carton zu diesem Fenster entwarf Karl Geiger. Ausgeführt find die sammt- lichen vier Fenster des 2eitcnfchiffes von Veyling. D ie Glasmalereien im rechten Seitenschiffe sind, vom Eintritte durch die Thurmhalle gerechnet: 1. Das Schwnrzenberg-Fenster für Göhmen, entworfen von F. Iequens in Prag. Sein Hnuptbild ist das Martyrium des Herzogs Wenccslaus, wie er, im Gegrifse zur Frühmesse zu gehen, auf Geheiß feines jüngeren Grudcrs Goleslaus und feiner Mutter Drnhomira ermordet wird. Unter den Streichen der gedungenen Mörder faßt er den Ring an der Kirchen- thüre, der heutzutage noch bei der Wenzelscnpelle im Prager Dome gezeigt wird. Ueber diefer Darstellung erfcheinen die Gestalten von drei anderen Landesheiligen, Johann von Nepomuk, Gischof Adalbert und die Herzogin Ludmilla, Großmutter des heiligen Wenzel. Im Maßwerke oben sind ebenfalls bühmifche Landespatrone dargestellt, und zwar in Grustbildern; in der Mitte 2t. Veit, über demselben die selige Agnes, 2chwester König Vttakars II., rechts von ihnen der heilige Procop, links 2t. Norbert und unter ihnen die beiden 2Iavcnnpostcl Eyrill uud Methud. Stifter dieses Fensters ist Fürst Johann Adolph von 2chwarzcnbcrg. 3. Das Licchtenstcin-Fenster für Mähren und 2chlesicn, gestiftet vom 40
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Titel
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Autor
Moriz Thausing
Verlag
Verlag von R. v. Waldheim
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
25.0 x 33.2 cm
Seiten
148
Schlagwörter
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Kategorien
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