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und Sleinmetzmeistcr, Friedrich laggi Nechnunggsührer, Hermann Ricwel Üauführer, Iranz Eltfchka Steinmehpolier,
Alois Heipödlar Maurerpolier. !^ . Gild: S. Nranciscus Seraphicus. Schrift: In
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i^,^^:>!. 4. Gild: H. Mnnmilinuus. Schrift: In lunioicnl !>. ^uximililnii, ^uli-nlii <!«lunct,i
^. üild: Sta. Maria Junnnculata. Schrift: In
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Die VIockcnstühle sind aus Eisen construirt und stammen aus der Wcrkstätte von I. Vridl. Sie bestehen aus
Gitterstützen, welche, durch Uicgel und Streben abgesteift, die einander gegenüberstehenden Tragwände bilden. Um die
durch das Schwingen der Glocken hervorgerufenen Erschütterungen und Stöße und deren Nortpftanzung hintanzuhalten,
ist der Iuß der Glockeiistühlc ohne feste Verbindung mit dem Mnuerwerk aus Rollen gestellt. Der eine Vlockenstuhl im
rechten Thurme trägt die große Glocke; er ist 4'LZ Meter hoch und hat ein Gewicht von 8192 Kilogramm. Die
I.ufhängevorrichtung folgt der Mter'schcn Anordnung mit gezahnten Rollen an den beiden Enden der Achse und mit
Zahnstangen auf den fic tragenden Lagerplatten. Das gegenseitige Eingreifen dieser Zahne oder Kerben ineinander beim
Läuten der Glocke bewirkt ein gleichmäßiges Drehen der Rollen und verhindert jede Reibung oder Verschiebung
derselben. Der andere Glockenstuhl im linken Thurme tragt drei kleinere Glocken und hat ein Gewicht von
s(154'3 Kilogramm.
Die Glocken befanden sich im Jahre 137^ aus der Weltausstellung in Wien und Hilzcr wurde für diese Leistung die
Jortschrittsmedaillc zuerkannt. In Uotge der Verwendung eines zu schwachen Krahnes stürzte die große Glocke bei ihrer
Aufstellung im Vrater von einer beträchtlichen Höhe aus die eisernen Schienen des Mahrgeleises und erhielt dabei einige
Geschädigungen an den unteren Kanten. Der Ton hat aber hierdurch nicht im Geringsten gelitten, und so begnügte man
sich, dieses Ereigniß durch eine Inschrift aus dem Rande der Glocke zu verewigen. Am 17. November 1873 wurden
die Glocken durch den damaligen Weihbischos lohann Kutschker feierlich geweiht, und am 3. December, als dem Tage
des fünfundzwanzigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers, wurden sie das erste und bis zur Einweihung
der Kirche das einzige Mal gelüntet.
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Titel
- Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
- Autor
- Moriz Thausing
- Verlag
- Verlag von R. v. Waldheim
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 25.0 x 33.2 cm
- Seiten
- 148
- Schlagwörter
- Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918