Seite - 83 - in Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités

VI . Bestimmung oer Votivkirche. o alt wie der Gedanke der Erbauung der Ulltiukirche, so alt ist beinahe auch die Frage nach ihrer Bestimmung. Gleich nachdem der Erzherzog Ferdinand Mar feinen Aufruf erlassen hatte, wurde die Frage aufgeworfen und seither ward dieselbe immer wieder in den verschiedensten kreisen vcntilirt. ^ chon in einer der ersten Sitzungen des leitenden Eomites und nachmaligen Gnucomitrs, am 3ö. März 1 s«s, welcher i» Abivcsenhcit des Stifters bereits Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Earl Ludwig präsidirte, stellte der damalige Statthalter von Niederösterrcich den Antrag, bei Seiner Majestät anzusuchen, daß die zu erbauende lurchc künftig die Gcstimmung als Gnrnisonkirche erhalten sollte. Auf diesen als gar zu verfrüht erscheinenden Antrag wurde damals nicht eingegangen, iüer Gedanke trat aber wieder in den Vordergrund, nachdem seit 33. Occember 1361 das der nngsburgischen und helvetischen Eonfession angehörende Militär in Wien durch die Gnade Seiner Majestät eine eigene Garnisonkirche erhalten hatte, welche den Namen der protestantischen führt. Qies mußte in katholischen Militärkreisen den Minsch rege machen, auch für die, ja weit überwiegende Mehrheit der Garnison, welche katholischen Glaubensbekenntnisses ist, ebenfalls ein eigenes Gotteshaus zu besitzen, ein üedürfniß, das sich ohnedies schon längst fühlbar gemacht hatte. Ner Feldgeistliche war immer auf die erste beste Eivitkirchc angewiesen und mußte sich wegen Abhaltung der Fnstcnpredigten oder wegen Hörung der österlichen üeichte mit dem betreffenden Pfarrer in's Einvernehmen setzen, ^u demselben Auskunftsmittel muß auch der Neldbischof greifen, wenn er das Sacrament der Mirmnng spenden will. Und wenn am Cage des Gebnrtsfeslcs