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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Seite - 86 -
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Alserstraße anwies, Der Neubau ist so weit genug von der Votivkirche weggerückt, um sich unabhängig von derselben ganz monumental entfalten zu können, und doch noch nahe genug, um dem inneren üusnmmenhangc mit der neuen Univcrsitatskirche gerecht zu fein. Dasselbe gilt auch von dem blos um ein Strnßenvicreck davon getrennten Generalcommnndo in Üezug auf die künftige Garnisonkirche, Die beiden Straßen dazwischen sind so gelegt, daß die Nichtung der einen auf die Hnupttacade, die der anderen aus die Ieitenfacade der Kirche trifft. W a r so derUniucrsitätsbnu glücklich aus der unmittelbaren Umgebung derllotivkirche eliminirt, so galt es nun auch, an die Uerbnuung der damit frei gewordenen Nächc solche Qedingungen zu knüpfen, daß die Wirkung der Kirche dadurch nicht beeinträchtigt werden konnte. Jerltel, der beauftragt ward, Vorschläge über die Art der Uerbnuung zu machen, behielt im allgemeinen die Qaufluchteu von früher bei, nur mit Weglaffung der angenommenen Arcadcn. Um aber den Uerkauf der Mätze möglichst lucratiu zu machen und mehr noch, um eine ziemlich bewegte Contour und Abwechslung in die Dach- und Vesimslinien zu bringen, zerlegte er dieselben in mehrere kleine Pnrcellen. Darüber sollten sich Gruppen von abwechselnd drei- und vierstöckigen Häusern erheben, die schlicht bürgerlich gehalten, doch an den Ecken oder im Mittel mit Giebeln ausgezeichnet, ähnlich den Wohnhäusern des XVI. und XVII. Iahrhundcrtes eine recht bewegte Silhouette und ein mehr nnmuthigcs als großartiges Vesammtbild zu geben versprechen. Schließlich ward die Sanction der einzelnen Pläne dem Qnucomite der Uotiukirche vorbehalten, doch sollte dem Geschmacke der ünubcwerber damit keine Icssel angelegt werden. Nur die allgemeine Ealamität auf dem ganzen Gebiete hat auch bisher die Verbauung dieser Plätze verzögert. Erst im Herbste 1876 ward nach langwierigen Verhandlungen endlich auch der Gnu des Pfnrrhofes begonnen. Er bildet die Mitte der linksfcitigen von den zwei kleineren ünu- gruppen, welche rückwärts dem Chöre der Votivkirche gegenüber liegen; er steht somit beiläufig in der Nichtung, nach welcher die äußere Thüre der Sncristei sich öffnet. Seine Mittelstellung zwischen zwei niedrigeren, die Nügcl bildenden Wohnhäusern gab die Möglichkeit, die nur fünf Jenster breite Uncade doch etwas mehr auszuzeichnen. Das ganze Gebäude ist ?° breit und 10° tief und enthält in drei Stockwerken und einem Giebelgeschoß die Ptnrrknnzlei, die Wohnungen des Pfarrers und von vier Eooperntoren. Das Erdgeschoß soll vermiethet werden, um den Ertrag des Hauses zu erhöhen. Denn der Pfnrrhof wird auf dem, vom Stadt- erweiterungstonde unentgeltlich überlassenen Grunde von dem Erlöse aus dem im Jahre 1869 für 80.000 Gulden verkauften Votivkirchengute Scurüs aufgeführt. Das aus 60.000 Gulden festgefetzte Gaucnpitnl soll aber durch die für die Wohnungen der Geistlichen' zu entrichtende Miethe nmortisirt und so der Kirche wiedererstattet werden, damit seine linsen späterhin im Sinne des Erblassers Martin Znrand zu ihrer Erhaltung und Nestnurirung dienen können. Eine weite Näche vor und zu beiden Seiten der Hauptfacnde bleibt unverbnut und wird blos von Gartenanlagen eingenommen, deren Plan Jerltel mit dem Architekten Lothar Abel 86
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Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Titel
Die Votivkirche in Wien - Denkschrift des Baucomités
Autor
Moriz Thausing
Verlag
Verlag von R. v. Waldheim
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
25.0 x 33.2 cm
Seiten
148
Schlagwörter
Kirche, Kunstgeschichte, Architektur
Kategorien
Geschichte Vor 1918
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