Seite - 3 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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Mit siebzehn Jahren war ich ein recht über-
spanntes Ding. Das könnte ich wohl hcnte nicht mehr
wissen, wcnn die aufbewahrten Tagebuchblätter nicht
waren. Aber darin haben die längst verflüchtigten
Schwärmereien, die niemals wieder gedachten Gedankeil,
die nie wieder gefühlten Gefühle sich verewigt, und so
kann ich jetzt beurteilen, was für exaltierte Ideen in
dem dummen, hübschen Kopfe steckten. Auch dieses
Hübschfcin, von dem mein Spiegel nicht mehr viel zu
erzählen weiß, wird mir durch alte Porträts verbürgt.
Ich kann mir denken, welch beneidetes Geschöpf die
jugendliche, alZ schön gepriesene, von allem Luxus um-
gebene Komteß Martha Althaus gewesen sein mochte.
Die sonderbaren — in rotem Umschlag gehefteten —
Tagebnchblätter jedoch, deuten mehr auf Melancholie,
als ans Freude am Leben. Die Frage ist nun die: war
ich wirklich so thöricht, die Vorteile meiner Lage nicht
zu erkennen, oder nur so schwärmerisch zu glauben,
daß allein melancholische Empfindungen erhaben und
wert seien, in Poetischer Prosa ausgedrückt und als
solche in die roten Hefte eingetragen zu wcrdcu? Mein
Los schien mich nicht zu befriedigen, denn da steht's
geschrieben:
l *
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik