Seite - 18 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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ständnis abgeprallt. Mich um Politik zu kümmern,
hatte ich gerade Zeit und Lust! Da mochte um mich
herum noch so eifrig über das Verhältnis Sardiniens
zu Österreich, oder über das Verhalten Napoleons I I I .
debattiert werden, dessen Hilfe Cnvonr durch die Teil-
nahme am Krimkricqe sich zugesichert hatte: da mochte
man immerhin von der Spannung reden, welche zwischen
uns und den italienischen Nachbarn durch diese Allianz
hervorgerufen worden — das beachtete ich nicht. Aber
an jenem 1. April sagte mir mein Mann allen Ernstes-
„Weißt Du, Schatz — es wird bald losgchen."
„Was wird losgchen, mein Liebling!"
„Der Krieg mit Sardinien."
Ich erschrak. „Um Gotteswillen — das wäre
furchtbar! Und mnßt Dn mit?"
„Hoffentlich."
„Wie kannst Du so etwas sagen? Hoffentlich
fort von Weib und Kind?"
„Wenn die Pflicht ruft . . ."
„Dann kann man sich fügen. Aber hoffen — das
heißt also wünschcn, daß einem solch bittere Pflicht
erwachse — "
„Bitter? So ein frischer, fröhlicher Krieg muß
ja was Herrliches sein. Dn bist eine Soldatenfrau —
vergiß das nicht —"
Ich siel ihm um den Hals . . .
„O Du mein lieber Mann, sei ruhig: ich kann
auch tapfer sein . . . Wie oft habe ich's den Heldcn
und Heldinnen der Geschichte nachempfunden, welch
erhebendes Gefühl es sein muß, in den Kampf zu
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik