Seite - 24 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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„Sag' Papa, was meinst Du." fragte ich bange,
„wird der Krieg dadurch abgewendet?"
„Ich wüßte nicht, daß ein Ultimatum jemals
einen Krieg abgewendet hätte. Vernünftig wäre es
wohl von diesem italienischen Iammcrpcick, wenn es
nachgeben wĂĽrde und sich keinem neuen Novara aus-
setzte . . . Ach, wäre der gute Vater Nadctzky nicht
voriges Jahr gestorben, ich glaube er hätte, trotz seiner
neunzig Jahre, sich noch einmal an die Spitze seines
Heeres gestellt und ich wäre, bei Gott, auch wieder
mitmarschicrt . . . Wir zwei Haben's ja schon gezeigt,
wie man mit dem welschen Gesinde! fertig wird. Sie
haben aber noch nicht genug daran, die Katzclmacher
— sie wollen eine zweite Lektion haben! Auch recht:
unser lombardisch-venctianisches KĂĽuigreich wird sich
durch das piemontesische Gebiet ganz schön vergrößern
lassen — ich sehe schon den Einzug unserer Truppen
in Turin."
„Aber Papa. Du sprichst ja, als wäre der Krieg
schon erklärt .und als wärst Du darüber froh. Doch
wie, wcnn Arno mitgehen muĂź?" EZ standen mir
schon wieder die Thränen in den Augen.
„Das wird er auch — der beneidenswerte Junge."
„Aber meine Angst — die Gefahr —"
„Ach was, Gefahr! Man kommt voin Kriege
auch nach Haus, wie Fignra zeigt. Ich habe mehr
als eine Campagne mitgemacht. Gott sei Dank, bin
auch nichr als einmal verwundet worden — nnd bin
doch am Leben, weil es mir eben bestimmt war, am
Leben zu bleiben."
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik