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Die alte fatalistische Redensart! Dieselbe, welche
für Nurus künftige Berufswahl hatte herhalten müssen
und die mir auch jetzt wieder als ein Stück Weisheit
einleuchtete.
„Wenn etwa mein Regiment nicht beordert werden
follte —" begann Arno.
„Ach ja," unterbrach ich freudig, „das ist auch
noch eine Hoffnung."
„Dann lasse ich mich versetzen, wenn möglich —"
„Es wird schon möglich sein," versicherte mein
Vater. „Hcß bekommt den Oberbefehl und der ist
mein guter Freund."
Das Herz zitterte mir, aber dennoch konnte ich
nicht anders, als diese beiden Männer bewundern. Mit
welch fröhlichem Gleichmut sie von einem kommenden
Fcldzug sprachen, als handelte es sich um einen ge-
planten Spaziergang. Mein tapferer Arno wollte so-
gar — auch wenn ihn die Pflicht nicht riefe — frei-
willig vor den Feind ziehen, und mein großdenkender
Vater fand das ganz einfach und natürlich. Ich raffte
mich auf. Fort mit meinem kindischen, weibischen
Bangen! Jetzt galt es, mich dieser mcincr Lieben
würdig zu zeigen, das Herz über alle egoistischen Be-
fürchtungen erheben und nur dem schönen Bewußtsein
Naum geben: Mein Gatte ist ein Held.
Ich sprang auf und hielt ihm beide Hände hin:
„Arno, ich bin stolz ans Dich!"
Er Zog meine Hände an seine Lippen; dann an
den Vater gewendet, mit freudestrahlender Miene:
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik