Seite - 32 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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wenn aber Krankheit oder Todesgefahr über uns und,
mehr noch, über unsere Lieben hereinbricht, wenn wir
niedergeschlagen und in Kümmernis sind —"
In diesem Tone wäre es noch lange fortgegangen,
aber da wurde die Thüre aufgerissen und mein Vater
stürzte herein!
„Hurrah, jetzt geht's los!" lautete seine Be-
grüßung „Sie wollen Prügel haben, die Katzclmacher?
So sollen sie Prügel haben — sollen sie haben!"
Das war nun eine aufgeregte Zeit. Der Krieg
ist aufgebrochen". Man vergißt, dah es zwei Haufen
Menschen sind, die miteinander raufen gehen, und faßt
das Ereignis so auf, als wäre es ein erhabenes,
waltendes Drittes, dessen „AuZbruch" die beiden Haufen
zum Naufen zwingt. Die ganze Verantwortung fällt
auf diese außerhalb des EinzelwillenZ liegende Macht,
welche ihrerseits nur die Erfüllung der bestimmten
Völkerschicksale herbeigeführt. Das ist so die dunkle
und ehrfürchtige Auffassung, welche die meisten Menschen
vom Kriege haben und welche auch die meüic war.
Von einer Revolte meines Gefühls gegen das Krieg-
führen überhaupt, war keine Nede; nur darunter
litt ich, daß mein geliebter Mann hinauszuziehen hätte
in die Gefahr, und ich in Einsamkeit und Bangen
zurückzubleiben. Ich kramte alle mciuc alten Eindrücke
aus der Zeit dcr Gcschichtsstudicn hervor, um mich an
dem Bewußtsein zu stärken und Zu begeistern, daß die
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik