Seite - 38 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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dem Schlummer auffuhr, war es Tag und die Kerze
flackerte noch. Man klopfte an der Thür.
„Sechs Nhr, Herr Oberlieutenant." meldete die
Ordonnanz, welche Befehl erhalten hatte, rechtzeitig zu
wecken.
Arno richtete sich auf . . .Jetzt also war die
Stunde gekommen — jetzt würde es gesprochen werden,
dieses jammer-jammervollc Wort „Lebwohl".
Es war ausgemacht worden, daß ich ihn nicht
zur Vahn begleiten würde. Die eine Viertelstunde
mehr oder weniger des Beisammenseins — auf die
kam es nicht mehr an. Nnd das Leid der letzten Los-
reißung, das wollte ich nicht vor fremden Leuten
blohlegeu; ich wollte allein in meinem Zimmer sein,
wenn der Abschiedskuß getauscht worden, um mich auf
den Vodeu werfen — um schreien, laut schreien zu
können.
Arno kleidete sich rasch an. Dabei sprach er allerlei
Tröstliches auf mich ein:
„Wacker. Martha! In längstens zwei Monaten
ist die Geschichte vorbei nnd ich bin wieder da. . . .
Zum Kuckuck — von tnuscnd Kugeln trifft nur eine
und die muß nicht gcradc mich treffen. . . . EZ sind
andere auch schon aus dem Krieg zurückgekommen: sieh'
Deinen Papa. Einmal mußte es doch sein. Du hast
doch keinen Husarenoffizicr in der Idee geheiratet, sein
Handwerk sei die Hyazinthenzucht? Ich werde Dir
oft schreiben, so oft als möglich, und Dir berichten,
wie frisch und fröhlich die ganze Campagne vor sich
geht. Wenn mir was Schlimmes bestimmt wäre, so
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik