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Libation. So war es auch ein leises Stolzgefühl —
ein Bewußtsein, daß es sozusagen eine militärische Würde
vorstellt, einen geliebten Mann auf dem Felde der Ehre
verloren zu haben, welches mir meinen Schmerz am
besten tragen half. Und ich war ja nicht die einzige.
Wie Viele, Viele im ganzen Zand trauerten jetzt um
ihre in italienischer Erde ruhenden Lieben . . .
Nähere Einzelheiten über Arnos Ende sind mir
damals nicht bekannt geworden; man hat ihn tot auf-
gefunden, agnosziert, begraben, das war alles, was ich
wußte. Sein letzter Gedanke war gewiß zu mir und
zu unserem kleinen Liebling geflogen, und sein Trost
im letzten Augenblick muß das Bewußtsein gewesen
sein: Ich habe meine Pflicht — mehr als meine Pflicht
gethan.
„Wir sind geschlagen," wiederholte mein Vater,
düster, indem er sich neben mich auf die Garten-
bank setzte.
„Also wurden die Geopferten umfonst geopfert,"
seufzte ich.
„Die Geopferten sind zu beneiden, weil sie von
der Schmach nichts wissen, die uns getroffen hat. Aber
wir werden uns schon noch aufraffen, wenn auch jetzt
— wie es hciht — Friede geschloffen werden soll —"
„Ah, Gott gcb'sl" unterbrach ich. „Für mich Arme
freilich zu spät ... aber so werden doch tausend andere
verschont."
„Du denkst immer nur an Dich und an die einzelnen
Menschen. Aber in dieser Frage handelt es sich um
Österreich."
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik