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<?ier Jahre später. Meine beiden — nunmehr
siebzehn- und achtzehnjährigen Schwestern — sollten
bei Hofe vorgestellt werden. Aus diesem Anlaß ent-
schloß auch ich mich, wieder „in die Welt" Zn gehen.
Die verstrichene Zeit hatte ihr Werk gethan und
meinen Schmerz allmählich gelindert. Die Verzweiflung
wandelte sich in Trauer, die Traner in Wehmut, die
Wehmut in Gleichgültigkeit und diese endlich in erneute
Lebensfreudigkcit. Ich erwachte eines schönen Morgens
Zum Bewußtsein, daß ich eigentlich in eiucr beneidens-
werten,, glückverheißenden Lage mich befand: drciund-
zwanzig Jahre alt, schön, reich, hochgestellt, frei, Mutter
eines allerliebsten Kuaben, Glied einer liebenden Familie
— waren das nicht Bedingungen, genug, um des
Lebens froh zu werden? ^
DaZ kurze Jahr meines EhelebenZ lag hinler mir
wie ein Traum.. Ja — ich war in nieinen schönen
Husaren sterblich verliebt gewesen; ja —nicin zärtlicher
Mann hatte mich sehr glücklich gemacht; ja — die
Trennung hatte mir großen Knmmer, sein Verlust
wilden Schmerz.bereitet — aber das war vorbei, vorbei.
So. innig nnt'meinem,ganzm Seelenleben verwachsen,
daß ich eine Zerreißung nicht hätte überleben, nicht.
b*
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik