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führten Unterhaltungen. Auch die geistvollen und
unterrichteten Leute, von welchen doch gar manche in
unseren Kreisen sich fanden — Staatsmänner und der-
gleichen — glaubten sich verpflichtet, wenn sie mit uns
— tanzender Jugend — verkehrten, denselben frivolen
und inhaltslosen Ton anzuschlagen. Wie, gerne hätte
ich oft nach einem Diner mich in die Ecke begeben,
wo ein paar unserer vielgereisten Diplomaten, beredten
Reichsräten, oder sonstige bedeutende Männer über be-
deutende Fragen ihre Meinung austauschten — aber
das war nicht thunlich; ich mußte schon bei den audercn
jungen Frauen bleiben und die Toiletten besprechen,
die wir für den nächsten großen Ball vorbereiteten.
Und hätte ich mich anch in jene Gruppe eingedrängt,
sogleich würden die eben geführten Gespräche über
Nationalökonomie, ü'ber Byrons Poesie, über Theorien
von Strauß und Nenan, verstummt sein. und es würde
geheißen haben: „Ach, Gräfin Dohky! ... gestern auf
dem Damen-Pique-nique haben Sie bezaubernd aus-
gesehen ... und Sie gehen doch morgen zum Empfang
bei der russischen B o t s c h a f t ? " ^.,
„Erlaube, liebe Martha," sagte mein Vetter Konrad
Althaus, „daß ich Dir Oberstlieutenant Baron Tilling
vorstelle."' ' ' ' , ' . '-
' Ich neigte den Kopf., Der Vorstellende entfernte
sich und ber Vorgestellte blieb' stumm.' Ich faßte dies
als eine Aufforderung zum Tanze auf und erhob mich
^ .^
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik