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dern weil ich seither über den Krieg im allgemeinen
zu Ansichten gelangt war, in welchen ich unmöglich
mit einem Krieger hätte übereinstimmen können.
Oberstlieutenant von Tilling machte von meiner
Aufforderung, sich neben mich zu setzen, keinen Ge-
brauch.
„Ich will Sie nicht lange belästigen, Gräsin.
Was ich Ihnen mitzuteilen habe, paßt nicht in ein Ball-
fest. Ich wollte mir nur die Erlaubnis erbitten,
mich in Ihrcm Hause einzusinken; können Sie mir
gnädigst einen Tag und eine Stunde bestimmen, wann
ich Sie sprechen darf?"
„Ich empfange an Samstagen zwischen zwei und
vier."
„Dann gleicht an Samstagen zwischen zwei und
vier Ihr Haus vermutlich einem Bienenstock, wo die
Honigträger aus- und einstiegen —"
„Und ich als Königin in der Zelle sitze, meinen
Sie — das ist ein recht hübsches Kompliment."
„Komplimente mache ich nie — ebensowenig als
Honig, und so behagt mir die samstägliche Schwärm-
stunde durchaus nicht; ich muß Sie allein sprechen."
„Sie reizen meine Ncugier. Sagcn wir also
morgen Dienstag, um die gleiche Stunde; ich werde
jür Sie und sonst niemand zu Hause sein."
Er dankte mit einer Verbeugung und ging.
Eine Weile später kam mein Vetter Nlthaus vorbei.
Ich rief ihn zu mir, lieh ihn an meiner Seite Platz
nehmen und verlangte Auskunft über Baron Tilling.
„Gefällt er Dir? Hat er Dir solch' tiefen Eiu-
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik