Seite - 92 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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soldateu! Aber Vater, das vierjährige Kind soll doch
nicht —"
„Ich habe schon mit drei Jahren Soldaten gespielt
— man kann nicht früh gcnug damit anfangen . . .
Mciuc allerersten Eindrücke waren Trommeln, Säbel
— exerzieren, kommandieren: auf die Art erwacht die
Liebe zum Metier, auf die Art —"
„Mein Sohn Rudolf wird nicht unter die Sol-
daten gehen," unterbrach ich.
„Marlha! Ich wciß doch, daß seines Vaters
Wunsch —"
„Der arme Arno ist nicht mehr. Nndolf ist mein
alleiniges Eigentum und ich will nicht —"
„Daß er den schönsten und ehrenvollsten Veruf
einschlage?"
„Das Leben meines einzigen Kiudes soll nicht im
Kriege auf das Spiel gesetzt werden."
„Ich war auch cin einziger Sohn und bin Soldat
geworden. Arno hat keine Geschwister, fo viel ich
weiß, und Dein Bruder Otto ist gleichfalls einziger
Sohn und ich habe ihu doch in die Militärakademie
gegeben. Die Tradition unserer Familie fordert es,
daß der Sprosse eincs Dohky nnd eiuer Althaus seine
Dienste dem Vatcrlande weihe."
„Das Vaterland wird ihn weniger brauchen
als ich."
„Wenn alle Mütter so dächten!"'
„Dann gäbe es keine Paraden und Ncuncu —
und keine Männerwälle zum Niederschießen — kein
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik