Seite - 93 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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,Kanoucnfntter>, wie der bezeichnende Ausdruck heiĂźt.
Das wäre auch kein Unglück."
Mein Vater machte eiu sehr böses Gesicht. Dann
aber Zuckte er die Achseln:
„Ach, ihr Weiber," sagte er verächtlich. „Zum
GlĂĽck wird der Junge nicht um Dciue Erlaubnis
fragen; das Soldatenblut stieĂźt ihm m den Adern
— Na, und Dein einziger Sohn wird er ja nicht
bleiben. Du nmĂźt wieder heiraten, Martha. In
Deinen: Alter ist'Z nicht gut, allein sein. Erzähl' mir:
giebt es keinen nnter Deinen Bewerbern, der vor
Deinen Augen Gnade findet? Da ist zum Beispiel
der Rittmeister Olensky, der sterblich in Dich verliebt
ist — er hat nur ncnlich wieder vorgeseufzt. Der ge-
fiele mir recht gut als Schwiegersohn."
„Mir aber nicht als Gatte."
„Da wäre noch der Major Millersdorf —"
„Und wenn Du uiir den ganzen MilitärschematiZ-
mus hersagst — es ist vergebens. Um wie viel Uhr
findet Dein Diuer statt — wann soll ich kommeu?"
fragte ich, um abzubrechen.
„Um fiiuf. Aber komm' um eine halbe Stunde
früher. Und jetzt adieu — ich muß fort. Grüß
mir den Nudi — zukünftigen Oberbefehlshaber der
k. k. Armee."
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik