Seite - 103 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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Gcgen acht Uhr brachen sämtliche Gäste auf. Mein
Vater wollte sie noch alle zurĂĽckhalten und auch ich
murmelte verbindlich ein paar gastliche Phrasen, wie
„Doch wenigstens noch eine Tasse Thee?" aber ver-
gebens. Jeder brachte eine Entschuldigung vor: der
eine wurde im Kasino, der andere in einer Soirse
erwartet; eine der Damen hatte ihren Logcntag in der
Oper und wollte den vierten Akt der Hugenotten huren;
die zweite erwartete noch Gäste bei sich; kurz, man
mußte sie — und nicht so ungern als es den Anschein
hatte — ziehen lassen.
Tilliug und Doktor Bresser, die sich gleichzeitig
mit den anderen erhoben hatten, empfahlen sich zuletzt.
„Und was haben Sie beide noch Wichtiges vor?"
fragte mein Vater.
„Ich eigentlich nichts," antwortete Tilling lächelnd;
„da aber sämtliche Gäste sich entfernen, Ware es un-
bescheiden —"
„Dasselbe gilt von mir," siel der Doktor ein.
„Nun, dann lasse ich keinen von beiden fort."
Ein paar Minnten später hatten mein Vater und
der Doktor am Spieltisch Platz genommen und vertieften
sich in eine Partie Piket, während Baron Tilliug sich
an meine Seite zum Kamin setzte. — „Eine „ein-
schläfernde Geschichte" dieses Diner? — Nein, wahrlich,
angenehmer und anregender hätte sich mir kein Abend
gestalten können —" flog es mir durch den Sinn,
und laut:
„Eigentlich sollte ich Ihnen Vorwürfe machen,
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik