Seite - 109 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1

— 109 — auf Deck, uud wagt sich, wcun es sein muß, immer wieder hiuaus ins Meer." „Ja, wenn es sein muh. Muß der Krieg denn sein?" „Das ist eine andere Frage. Aber mitziehen muß der einzelne — und das giebt ihm, wenn auch nicht 2ust, so doch Kraft zu seiner Amtscrfüllung." So sprachen wir noch eine Zeit laug fort — in lcifem Ton, um die Piketspielcr nicht zn stören — und wohl auch, um von ihnen nicht gehört zu werden, denn unsere getauschten Ansichten — Tilling schilderte noch einige Schlachtcncpisodcn und seinen dabei empfundenen Abscheu, ich teilte ihm die von Buckle aufgestellten Betrachtungen über den mit steigender Civilisation ab- nehmenden Kricgsgeist mit — diese Neden paßten nicht fur die Ohren des Generals Althans. Ich empfand, daß cs ein Zeichen großen Vertrauens von sciten Tillings war, mir übcr dieses Thcma so rückhaltlos sein Inneres aufzudecken — es war da eiu Strom von Sympathie von einer Seele zur audercn über- gegangen . .. „Ihr seid ja dort in sehr eifriges Geflüster ver- tieft!" ricf einmal beim Kartenmischen mein Vater zu uns herüber. „Was komplotticrt Ihr denn?" „Ich erzähle der Gräfin FeldzugBgefchichten —" „So? Das ist sie schon von Kindheit an ge- wohnt. Ich erzähle dergleichen auch zuwcilcu. Sechs Blatt, Herr Doktor, und eine Quartmajor —" Wir nahmen uufer Geflüster wieder auf. Plötzlich, während Tilling sprach — cr halle seinen