Seite - 152 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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Wärest nicht zu Hause ... ich aber antwortete, daß ich
auf Dich warten wollte... Guten Tag, Tilling! Nach
Ihrem gestrigen Abschied bin ich sehr überrascht, Sie
hier zu finden —"
„Meine Abreise ist wieder aufgehoben, Excellenz,
und da kam ich —"
„Meiner Tochter eine AntrittZvisite machen? Schön.
Und jetzt wisse, was mich zu Dir führt, Martha, Es
ist eine Familienangelegenheit . . ."
Tilling stand auf:
„Dann sture ich vielleicht?"
„Meine Mitteilung hat ja keine solche Eile." —
Ich wünschte Papa samt seiner Familienangelegen-
heit zu den Antipoden. Ungelegener hätte mir keine
Unterbrechung kommen können. Tilling blieb jetzt nichts
Anderes übrig, als zu gehen. Aber nach dem, was eben
zwischen uns vorgefallen, bedentete Entfernung keine
Trennung: unsere Gedanken, unsere Herzen blieben bei
einander.
„Wann seh' ich Sie wieder?" fragte er leise, als
er mir zum Abschied die Hand küßte.
„Morgen um neun Uhr früh im Prater, zu Pferd,"
antwortete ich rasch im selben Tone.
Mein Vater grüßte den Fortgehenden ziemlich kalt,
und nachdem sich die Thür hinter ihm geschlossen:
„Was füll das bedeuten?" fragte er mit strenger
Miene. „Du lässest Dich verleugnen — und ich finde
Dich in ttztG-H-töts mit diesem Herrn?"
Ich wurde rot — halb in Zorn, halb in Ver-
legenheit.
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik