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wir sind glücklich. Ob wir es bleiben? Das hängt
leider nicht von uns ab, sondern vom Schicksal . . .
Über jedem Glück schwebt eine Gefahr, und je inniger
das erste, desto grausiger die letzte."
„Was können Sie fürchten?"
„Den Tod."
„Ah so. Der war mir gar nicht eingefallen. Ich
habe zwar als Arzt öfters Gelegenheit, dem Gesellen
zu begegnen — aber ich denke nicht daran. Der liegt
ja bei gesunden und jungen Leuten, wie das in Nede
stehende glückliche Paar, in so entrückter Ferne —"
„Was nützt dem Soldaten Ingend und Gesund-
heit?"
„Verscheuchen Sie solche Ideen, liebste Baronin.
Es ist ja kein Krieg in Sicht. Nicht wahr, Excellenz,"
wandte er sich an den Minister, „gegenwärtig ist am
politischen Himmel der mehrfach erwähnte schwarze
Punkt nicht zu sehen?"
„Punkt ist viel zu wenig gesagt," antwortete der
Befragte. „Es ist vielmehr eine schwarze, schwere
lke."
Ich erbebte bis ins Innerste:
„Was? wie? was meinen Sie?" rief ich lebhaft.
„Dänemark treibt es gar zu bunt" . . .
„Ah so, Dänemark," sagte ich erleichtert. „Die
Wolke droht also nicht uns? Es ist mir zwar unter
allen Umständen betrübend, wenn ich höre, daß mau
sich irgendwo schlagen will — aber wenn es die Dänen
sind und nicht die Österreicher, dann flößt mir das
wohl Beileid, aber keine Furcht ein."
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik