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uünftigen, Gutcn, Gerechten — um das drohende Übel
zu verhüten —
„Sagen Sie mir doch," wandte ich mich laut an
den Minister, „stehen die Dinge wirtlich schon so schlimm?
Habt Ihr, Minister und Diplomaten, habt Ihr denn
solche Konflikte nicht zu vermeiden gewnĂźt, werdet Ihr
deicn AuZbruch nicht zu verhindern wissen?"
„Glauben Sie denn, Baronin, daß es unseres
Amtes ist, den ewigen Frieden zu erhalten? Das wäre
allerdings eine schöne Mission — aber unausführbar.
Wir sind nur da, ĂĽber die Interessen unserer respek-
tiuen Staaten und Dynastien zu wachen, jeder drohen-
den Verringerung ihrer Machtstellung entgegenzuarbeiten
und jede mögliche Suprematie zu erringen trachten,
eifersuchtig die Ehre des Landes hĂĽten, uns angethanen
Schimpf rächen —"
„Kurz." unterbrach ich, „nach dem kriegerischen
Grundsatze handeln: dem Feind — das ist nämlich
jeder andere Staat — thunlichst zu schaden und, wenn
ein Streit entsteht, so lange hartnäckig behaupten, daß
man im Necht ist, — auch wenn man sein Unrecht
einsieht, nicht wahr?"
„Allerdings."
„Bis beiden Streitenden die Geduld reißt und
drauf losgehaueu werden muĂź . . . es ist abscheu-
lich!"
„Das ist doch der eiuzige Ausweg. Wie anders
soll denn ein Völkerstreit geschlichtet werden?"
„Wie werden denn Prozesse zwischen einzelnen
gesitteten Menschen geschlichtet?"
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik