Seite - 189 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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Ü?ir blieben noch vierzehn Tage in Wien. Es
war aber keine fröhliche UrlaubZzeit für mich. Dieses
fatale „Krieg in Sicht", welches nunmehr alle Zeitungen
und alle Gespräche ausfüllte, benahm mir jede Lebens-
freudigkeit. So oft mir etwas von den Dingen einfiel,
ans welchen mein Gliick zusammengesetzt war — vor
allem der Besitz das mir täglich teurer werdenden Gatten,
— so oft mußte ich auch an die Unsicherheit denken, an
die unmittelbare Gcfahr, welche der in Aussicht stehende
Krieg über mein Glück verhängte. Ich konnte desselben,
wie man zu sagen pflegt, „nicht froh werden." Der
Zufälligkeiten von Krankheit und Tod, von Feuers«
brunst und Überschwemmungen — kurz, der Natur-
und Elcmentardrohungen giebt es genug; aber man hat
sich gewöhnt, nicht mehr daran zu denken, und lebt
trotz dieser Gefahren m einem gewissen Staln'litä'ts«
bewußtscin. Doch wozu haben die Menschen sich auch
noch willkürlich selbst verhängte Gefahren geschaffen,
und so den ohnehin vulkanischen Voden, auf den ihr
Erdengluck gebaut ist, noch eigenmächtig und mutwillig
in künstliches Schwanken verseht! Zwar haben sich die
Leute daran gewöhnt, auch den Krieg als Naturereignis
zu betrachten und ihn als vertragsaufhcbend in
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik