Seite - 211 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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gebrochen. Statt zu antworten, legte er sein Haupt
an meine Brust.
Ich wußte alles: Er muß f o r t . . . Ich hatte den
Arm um seinen Hals geschlungen und so blieben wir
beide eine Zeit lang stumm.
„Wann?" fragte ich endlich.
Morgen früh —"
„O mein Gott — mein Gott!!"
-Fasse Dich, meine arme Martha —"
«Nein, nein, laß mich jammern ... Mein Unglück
ist zu groß — und ich weiß — ich seh' Dir's an:
das Deine auch. So viel Schmerz, wie ich vorhin
in Deinen Zügen gelesen, habe ich noch in keines
Menschen Angesicht gesehen."
„Ja, mein Weib — ich bin unglücklich. Dich jetzt
lassen zu müssen, in einer solchen Zeit —"
„Friedrich, Friedrich, wir sehen uns nimmer —
ich werde sterben . . ."
Es war ein herzzerreißender Abschied, der diese
letzten vierundzwanzig Stunden füllte . . . Das war
nun das zweite Mal im Leben, daß ich einen teuren
Gatten zu Felde ziehen sah. Doch unvergleichlich
schwerer war diese zweite Losreißung, als die erste.
Damals war meine und besonders Arnos Auffassung
eine ganz andere, primitivere gewesen: ich hatte das
Ausrücken als eine alle persönlichen Gefühle über-
wiegende Naturnotwendigkeit — er sogar als eine freudige
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik