Seite - 216 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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Schmerz, den man sich vorstellen kann, wand und
krümmte meinen Leib und dabei war das Seelenweh
doch noch entsetzlicher, daß er „jetzt, jetzt fort mußte"
und daß cr darüber so unglücklich war . . .
Bald kamen die Gerufenen herbei nnd machten sich
um mich zu schaffen. Zu gleicher Zeit muhte Friedrich
die letzte Vorbereitung zum Abmarsch treffen. Nachdem
er damit fertig geworden:
„Doktor, Doktor," rief er, den Arzt bei beiden
Händen fassend, «nicht wahr — Sie versprechen mir —
Sie bringen sie durch? Und Sie telegraphieren mir
hente noch dort- und dahin? Er nannte die Stationen,
welche er auf der Neise berühren sollte. „Nnd wenn
eine Gefahr wäre . . . Ach, was hilft's? unterbrach
er sich selber — „wenn auch die Gefahr die äußerste
wäre, konnte ich denn zurück?"
„Es ist hart, Herr Baron," bestätigte der Arzt.
„Aber seien Sie unbesorgt — die Patientin ist jung
und kräftig . . . heut' abend ist alles überstanden und
Sie erhalten beruhigende Depeschen."
«Ja, Sie werden mir anf jeden Fall günstig be-
lichten, da ja das Gegenteil nichts nützen könnte . . .
Ich wi l l aber die Wahrheit! Hören Sie, Doktor,
ich verlange Ihren heiligsten Ehrencid darauf: die
ganze Wahrheit! Nur unter dieser Voraussetzung
kann eine beruhigende Nachricht mich wirklich be-
ruhigen — sonst halte ich alles für Lüge. Also
schwuren Sie."
Der Arzt leistete das verlangte Versprechen.
„O, mein armer, armer Mann" — schnitt es mir
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik