Seite - 236 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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„Gott sei Dank, jetzt wirst Du bald gesund
werden," sagte die Tanle eines Tages, nachdem sie
mir geholfen, mich auf einen Nuhesessel niederzulassen,
den man mir zum offenen Fenster geschoben hatte.
„Und da können wir nach Grumitz . . ."
„Sobald ich die Kraft habe, reise ich nach —
Alsen!"
„Nach Alsen? Aber Kind, was fällt Dir ein?"
„Ich will dort die Stelle finden, wo Friedrich
entweder verwundet oder —" ich konnte uicht weiter-
sprechen.
„Soll ich den kleinen Rudolf holen?" fragte die
Tante nach einer Weile. Sie wußte, daß dies das
beste Mittel sei, um meine trüben Gedanken für eine
Zeit zu verscheuchen.
„Nein, jetzt nicht — ich möchte ganz ruhig und
allein bleiben ... Auch Du thätest mir einen Gefallen,
Tante, wenn Du in das Nebenzimmer gingest . . .
vielleicht werde ich ein wenig schlafen. Ich fiihle mich
so matt . . ."
„Gut, mein Kind, ich will Dich in Nuhe lassen ...
Hier auf dem Tischchen neben Dir steht eine Glocke.
Wenn Du etwas brauchst, wird gleich Jemand zur
Hand sein."
„War der Briefträger schon da?"
„Ncin — es ist noch nicht Postzcit."
„Wenn er kommt, so wecke mich."
Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen.
Leisen Schrittes ging die Tante hinaus. Dieses nn<
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik