Seite - 263 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
Bild der Seite - 263 -
Text der Seite - 263 -
— 263 —
„Wofür? Darum kümmere ich mich wahrlich nicht.
Die Kriege kommen und sind da. Alle fünf oder sechs
Jahre bricht immer wieder etwas aus — das ist so
der Gang der Geschichte."
„Es müssen aber doch Gründe vorliegen?"
Vielleicht . . . doch wer kennt sie? Ich gewiß
mcht, und mein Mann auch nicht. „Warum schlägt
man sich denn eigentlich dort droben," fragte ich ihn
während des letzten Krieges. „Das weiß ich nicht —
ist mir auch ganz egal," antwortete er achschuckend.
Ärgerlich ist nur, daß ich nicht mit dabei bin," fügte
er hinzu. O, Griesbach ist ein echter Soldat. —Das
,warum^ und das ,wozu' der Kriege, das geht den
Soldaten nichts an. Das machen die Diplomaten
untereinander ab. Ich habe mir nie den Kopf zer-
brochen über alle die politischen Streitigkeiten. Uns
Frauen geht es schon gar nichts an — wir würden
doch nichts davon verstehen. Ist das Gewitter einmal
losgebrochen, so heißt es beten —"
„Daß es beim Nachbar einschlage und nicht bei
uns. das ist freilich das einfachste."
adige Frau!
Ein Freund — vielleicht auch ein Feind gleich-
viel — ein Wissender, der sich nicht nennen will, be-
nachrichtigt Sie hierdurch, daß Sie betrogen werden.
Auf die verräterischste Weise betrogen. Ihr schein-
heiliger Mann und Ihre unschuldigthucnde Freundin
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik