Seite - 266 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
Bild der Seite - 266 -
Text der Seite - 266 -
— 266 —
„O Du meine Einzige!" ... Er war jetzt an meiner
Seite und umschlang mich stürmisch — „mein Kleinodi
Sich mir in die Augen — zweifelst Du an mir?
Beweis, oder kein Beweis — genügt Dir mein Wort?
„Ja," sagte ich und warf das Papier in den
Kamin.
„Es fiel aber nicht in die Flammen, sondern blieb
neben dem Roste liegen. Friedrich hatte sich darauf
hingestĂĽrzt und hob es auf.
„Nein, nein, das dürfen wir nicht vernichten —
ich bin zu neugierig. . .wie wollen es zusammen an-
sehen. Ich erinnere mich nicht je Deiner Freundin
etwas geschrieben zu haben, was auf ein Verhältnis
schließen ließe — welches nie bestanden hat."
„Aber Du gefällst ihr, Friedrich ... Du brauchst
nur Dein Taschentuch hinzuwerfen —"
„Glaubst Du? . . . Komm, laß uns dieses Doku-
ment besichtigen. — Nichtig: meine Schrift! Ah, sie
her, es sind ja die zwei Zeilen, die Du mir selber vor
einigen Wochen diktiert hattest, als Deine rechte Hand
verwundet war:
„Meine Lori, komm, ich erwarte Dich mit Sehn-
sucht heute um 5 Uhr Nachmittag.
Martha (noch immer KrĂĽppcy."
»Die Bedeutung der Klammer nach der Unter-
schrift hat der Findcr des Billets nicht verstanden ...
Das ist wirklich ein komisches Quipruquo. Gottlob,
daß dieses prächtige Beweismaterial nicht verbrannt
ist — jetzt ist meine Unschuld am Tage. Oder hast
Du noch immer Verdacht?"
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik