Seite - 7 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
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mit anderen Toten in die seichte Grube —hier kommt
er zu sich und
Mit einem lauten Schrei fuhr ich aus solchen
Vorstellungen empor:
..Was hast Du nun wieder. Martha?" schalt
mein Vater. „Du wirst noch verrückt werden, wenn
Du so brütest und aufschreist. Beschwörst Du Dir
wieder so dumme Bilder vor die Einbildung? Das ist
sündhaft." . . .
Ich hatte nämlich öfters diese meine Ideen laut
werden lassen, was meinen Vater höchlichst entrüstete.
„Sündhaft", fuhr er fort, ,.uno unanständig und
unsinnig. Solche Fälle, wie sie Deine überspannte
Phantasie ausmalt, die kommen mitunter — unter
tausend Fällen einmal — bei der, Mannschaft —vor,
aber einen Stabsosfizier, wie Deinen Mann, lassen die
Anderen nicht liegen. Überhaupt, an solche Grauen«
dinge soll man nicht denken. Es liegt eine Art Frevel,
eine EntHeiligung des Krieges darin, wenn man statt
der Größe des Ganzen die elenden Einzelheiten ins
Auge saßt . . . an die denkt man nicht."
„Ja, ja, nicht daran denken", antwortete ich. „das
ist von jeher Menfchenbrauch allem Menschenelend
gegenüber... „Nicht denken": darauf ist ohnehin alle
Barbarei gestützt."
Unser Hausarzt, Doktor Vresser, war diesmal nicht
in Grmnitz; er hatte sich freiwillig dem Sanitätskorps
Zur Verfüguug gestellt und war nach dem Kriegs-
schauplatz abgegangen. Auch mir war der Gedanke
gekommen: sollte ich nicht als Krankenpflegerin mit-
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik