Seite - 43 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
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Sattel nach rückwärts, daß ihm — ich habe es krachen
gehört — das Nückgrat bricht . . .
Auch dazu gab die Madonna ihren steinernen
Segen".
„Von einer Anhöhe aus bot sich den bewaffneten
Augen der Stabsoffiziere heute wieder manch ab-
wechfelungsreiches Schauspiel. Da war zum Beispiel
der Einsturz einer Brücke, während über dieselbe ein
Train von Wagen sich bewegte. Waren in den letzteren
Verwundete? — ich weiß es nicht — das konnte ich
nicht erkennen. — Ich sah nur, daß Alles — Wagen,
Pferde und Menschen — in die an jener Stelle tiefen
und reihenden Fluten sank und dort verschwand. Das
Ereignis war ein günstiges — sintemalen der Wagen-
train den „Schwarzen" gehörte. Ich denke mir nämlich
in der eben gespielten Partie „uns" als die weißen
Figuren. Die Brücke war nicht zufällig eingestürzt;
die WeiĂźen hatten, wissend, daĂź der Gegner darĂĽber
kommen sollte, die Pfeiler abgesägt — ein feiner
Zug also.
Ein zweiter Anblick hingegen, den man von der-
selben Anhöhe aus beobachten konnte, bedeutete einen
Schnitzer der WeiĂźen: Unser Regiment AhevenhĂĽller
wird in einen Sumpf dirigiert, wo es nicht heraus-
kann und bis auf Wenige niedergeschossen wird. Die
Getroffenen fallen hin in den Sumpf. . . Hier ver-
sinken, ersticken müssen — in Mund und Nase und
Augen Schlamm — nicht einmal schreien können! .. ,
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik