Seite - 63 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

— 63 — beschrieben haben, war die Nacht, welche auf die Schlacht folgt — diese Scenen haben sich bei Stcrnenschem abgespielt —" „Und bei Fackelschein. Die vom Sieger zum Durchsuchen des Schlachtfeldes ausgeschickten Patrouillen tragen Fackeln und Laternen. Und rote Laternen ragen an Signalstaugen einpur, um die Orte zu be- zeichnen, an welchen fliegende Hospitäler errichtet worden sind," „Und der nächste Morgen — wie zeigt der die Wahlstatt?" „Beinah noch fürchterlicher. Der Gegensatz von dem hclllnchelnden Tagcsgcstirn zu der grausigen Menschenarbeit, die es beleuchtet, wirkt doppcl! schmerz- lich. Dcs Nachts hatte das ganze Schrcckbild etwas gespenstcrhaft-phantastisches, bei Tag ist cs einfach — trostlos. Jetzt erst sieht man dic Masseichaftigkcil der umherliegenden Leichen: auf den Straßen, zwischen den Feldern, in den Gräben, hinter Maucrtrümmern; überall, überall Tote. Geplündert, mitunter imclt. Eben su dic Verwundeten. Diese, welche trotz der nächtlichen Arbeit der SauitätZmainischaftcu noch immer in großer Zahl umherliegen, scheu fahl und zerstört aus, grün und gelb. mit stierem, stumpfsinnigem Alick; oder aber unter wütenden Schmerzen sich krümmend, stehen sie Jeden an. der in dic Nähe kommt, daß cr sie tüte. Schwärme uon Aaskrähen lassen sich auf die Wipfel der Väume nieder und verkünden mit lautem Gckrächz das lockende Festmahl . . . Huugriae hnnde aus den Dürseru kommen hcrbcigerannt und lecken das