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hoffte und gesürchtete „Hier bin ich, Martha!" ward
mir nicht zurückgerufen.
Wir traten wieder ins Freie. Der Wagen stand
noch auf derselben Stelle. Doktor Bresser entschied,
daß ich wieder aufsteigen fülle.
«Frau Simon und ich gehen indessen im Dorfe
Hilfe suchen", fugte er, „und Sie bleiben hier."
Ich fügte mich gern, denn meine Füße konnten
mich kaum tragen. Der Doktor half mir aufsteigen
und richtete mir mit dem umliegenden Stroh einen
Sitz zurecht. Zwei Soldaten blieben bei dem Wagen
zurück. Die übrigen wurden von Frau Simon und
dem Doktor mitgenommen.
Nach einer halben Stunde ungefähr kam die ganze
Expedition zurück. Erfolglos. Der Pfarrhof zerstört,
wie alles Andere, und leer; sämtliche Häuser Ruinen;
nirgends ein Licht aufzutreiben gewesen: — es blieb
jetzt nichts Anderes übrig, als den Anbruch des Tages
abzuwarten. Wie viele von den Unglücklichen, denen
unser Kommen schon Hoffnung erweckt hatte und welche
unsere Hilfe jetzt noch hätte retten tonnen, würden in
dieser Nacht wohl sterben?
War das eine lange, bange Nacht! Obwoh! that-
sächlich nur noch drei bis vier Stunden bis zu Sonnen-
aufgang vergingen, wie endlos mußten uns diese Stunden
scheinen, deren Verlauf — statt durch die Peudelschlage
einer Uhr — durch die ohnmächtigen Hilferufe leidender
Mitmenschen markiert war.
Endlich dämmerte der Morgen. Jetzt konnte ge-
handelt werden. Frau Simon und Doktor Bresfer
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik