Seite - 89 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
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Grausamkeit nicht überwunden ist, habt ihr vun himm»
lischem Mitleid nichts zu hoffen . . .
s ich an diesem selben Tage noch Alles sehen
und erfahren muĂźte!
Nicht wieder erzählen, das wäre sreilich das Ein«
fachste und Verlockendste. Man schlieĂźt die Augen und
wendet den Kopf ab, wenn gar zu Grauenhaftes sich
ereignet — auch das Gedächtnis hat die Fähigkeit zu
solchem Augenschlichen. Wenn doch nichts mehr zu
helfen ist — was läßt sich an der starren Vergangen-
heit ändern? — wozu sich und die Anderen mit dem
Wühlen in dem Entsetzlichen quälen?
Wozu? Das werde ich später sagen. So viel
nur jetzt: ich muĂź.
Mehr noch. Nicht nur mein eigenes Gedächtnis
will ich anstrengen — meine Auffassungskraft reichte
an die Wncht der Geschehnisse gar nicht heran —; ich
werde noch hinzufĂĽgen, was andere Zeugen jener
Scenen — was Frau Simon, Doktor Brauer und
der sächsische Feldhospital-Kommanoant, Doktor Naun-
dorff. (man vergleiche des letztgenannten erschĂĽtterndes
Buch „Unter dem roten Kreuz") berichtet haben.
Wie in Horonewos, so hatte die Hölle noch in
vielen anderen der umliegenden Ortschaften ihre Filialen.
So war es in Sweti, in Hradeck, in Problus. So
in Pardubitz, wo, als es die ersten PreuĂźen besetzten,
. . . ĂĽber tausend Schwerverwundete, Operierte und
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik