Seite - 100 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
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„Ach Martha, armer Schatz, bist Du endlich wach
und bei Sinnen — Gott sei Dank! Ja, ja, steh auf
— und ja, ja, nimm Dein Bad, das wird wohl thun...
wenn man so von Straßen- und Eisenbahnstaub be-
deckt ist, wie Du —-"
„Eisenbahnstaub — was meinst Du denn?"
„Schnell, steh' auf - Netti, richten Sie Alles
vor. Friedrich vergeht schon vor Ungeduld, Dich zu
sehen."
„Friedrich, mein Friedrich!!!"
Wie oft hatte ich in den letzten Tagen diesen
Namen so schmerzlich ausgerufen — aber jetzt war es
ein Iubelruf — denn nunmehr hatte ich verstanden;
es war kein Traum; ich war fortgewesen und heim-
gekehrt und sollte den Gatten wiedersehen!
Eine Viertelstunde später trat ich bei ihm ein.
Allein. — Ich hatte mir ausgebcten. daß Niemand
mit mir komme. Bei unserem Wiederfinden sollte kein
Dritter anwesend sein.
„Friedrich!" — „Marlhal" Ich war auf das
Ruhebett hingestürzt, auf dem er lag und schluchzte
an seiner Brust.
Es war dies das zweite Mal im Zcben, daß mir
der geliebte Gatte aus den Gefahren des Krieges zu-
rückgegeben ward.
„O, die Seligkeit, ihn wieder zu haben! Wie kam
ich, gerade ich dazu. mitten aus der Schmerzensflut,
in der so Viele untergegangen, an ein sicheres, glück-
liches Ufer gelangt zu sein? Wohl Denen, die in solcher
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik