Seite - 103 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
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während eines Kavalleriegefechts bei Sndowa — aus
mich losstürzend — Gottsried von Tessow."
„Tante Korneliens Sohn?"
„Derselbe. Er hat mich zur rechten Zeit erkannt
und senkte die bereits hiebbereite Waffe —"
„Da hat er eigentlich gegen seine Pflicht gehandelt,
wie? Einen Feind feines Königs und Vaterlandes ver-
schont — unter dem nichtigen Vorwand, daß derselbe
ein lieber Freund und Vetter sei . . ."
„Das arme Bürschchen! Kaum hatte er den Arm
sinken lassen, fo sauste ein Säbel über seinen Kopf...
Es war mein Nebenmann, ein junger Offizier, der
seinen Oberstlieutenant fchützen wollte und —"
Friedrich hielt inne und bedeckte fein Gesicht mit
beiden Handen.
«Getötet?" fragte ich schaudernd.
Er nickte.
„Mama, Mama!" kam es vom Nebenzimmer hei
und die Thür wurde aufgerissen. Es war meme
Schwester Lilli, den kleinen Rudolf an der Hand.
„Verzeih', daß ich euer Wiedersehen-töt)6-„-tZt«
störe, aber Dieser da verlangt gar zu stürmisch nach
feiner Mama."
Ich eilte dem Kind entgegen und preßte es leiden-
schaftlich an mein Herz. — Ach die arme, arme Tante
Kornclie!
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik