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ihm nunmehr — neben den Freuden der Häuslichkeit
— Lebensinhalt genug.
Mein Vater, der von unseren Absichten vorläufig
nichts wußte, machte ganz andere Zukunftspläne für
uns:
„Du wirst jetzt ein junger Oberst sein, Tillina,
und in zehn Jahren bist Du sicher General. Bis
dahin wird schon wieder ein Krieg ausbrechen und
Du kannst das Kommando eines ganzen Armeekorps
— oder, wer weiß? die Würde eines Generalissimus
erlangen, und es wird Dir vielleicht das große Glück
beschieden, Österreichs Waffen wieder zu ihrem vollen
— momentan verdunkelten — Glanz zu verhelfen.
Wenn wir einmal das Zündnadclgewehr, oder viel-
leicht noch ein wirksameres System eingeführt haben,
dann werden wir die Herren Preußen schon drunter
kriegen."
„Wer weiß," meinte ich, „vielleicht wird die Feind-
schaft mit Preußen aufhören, vielleicht schließen wir
einst mit ihnen ein Bündnis —"
Mein Vater zuckte dic Achseln:
„Wenn nur die Frauen nicht über Politik reden
wollten!" sagte er verächtlich. „Nach dem Vorgefallenen
müssen wir die Übermütigen züchtigen, wir müssen den
anektierten (so nennen sie's — ich sage „geraubten")
Staaten wieder zu ihrem zertretenen Necht verhelfen,
das erfordert unsere Ehre und das Interesse unserer
europäischen Machtstellung. Freundschaft — Allianz
mit diesen Frevlern? Nimmermehr. Außer sie kämen
demütig gekrochen."
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik