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aufopferung sind alleln noch übrig, alle anderen Be-
griffe sind in dem Gewirre untergegangen. Dazu
der Pulverdampf, das Kampfgcschrei . . . ich sagc
euch. es ist ein Zustand, der sich mit nichts Anderem
vergleichen läßt. Höchstens kann einem dieses selbe
Feuer auf der Tiger- oder Löwenjagd durchlodern,
wenn man der wildgewordcnen Bestie gegenübersteht
und —-
„Ja", unterbrach Friedrich, „der Kampf mit dem
toddräuenden Feind, der heiße, sehnende und stolze
Wunsch, ihn zu überwinden, erfüllt mit einer eigenen
Wollust — pkräon, Tante Marie — wie ja alles,
was das Leben erhält oder weitergibt, von der Natur
durch Freudenlohn gesichert wird. So lange der Mensch
von wilden — vier- und zweibeinigen — Angreifern
bedroht war und sich nur durch Erlegung derselben
das Aeben fristen konnte, ward ihm der Kampf zur
Wonne. Wenn uns Kulturmenschen im Kriege mit-
unter noch dieselbe Lust durchrieselt, so ist dies eine
anqeerbte Reminiscenz. Und damit jetzt, wo es in
Europa weder Wilde noch Raubtiere gibt, uns jene
Wonne nicht ganz enlgehe, haben wir uns künstliche
Angreifer geschaffen. Da heißt es: Paßt auf: ihr
habt blaue Nucke und die dort drüben haben rote
Nöckc;' sobald dreimal m die Hände geklatscht wird.
verwandeln sich für euch die Nutröcke in Tiger, wäh-
rend für jene ihr Vlamäcke zu wilden Bestien werdet.
Also Achtung: Eins, zwei, drei — Sturm geblasen
— Attate getrommelt — jetzt kann's losgehen —
freßt euch auf! — Und haben sich zehntausend, oder
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik