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„Aber Martha, mein Kind, solche wilde GefühlV
passen doch nicht zu dem gesitteten und humaner ge-
wordenen Stand unserer Kultur."
„Sage lieber, der Staub unserer Kultur paßt
nicht zu dcr aus alten Zeiten uns überkommenen
Wildheit. So lange diese — das heißt so lauge der
Kriegsgeist nicht abgeschüttelt ist, läßt sich unsere viel-
gepriesene „Humanität" nicht vernünf t ig vertreten.
Denn Du wirst doch Deine eben gehaltene Ncde, in
welcher Du dem Prinzen Heinrich versicherst, daß Du
ihn als Schwiegersohn lieben und als Preußen hassen
willst, als Menschen hochschätzen und als Oberlicutenant
verabscheuen, daß Du ihm gern Deinen väterlichen
Segen gibst und zugleich ihm das Recht einräumst,
gelegentlich auf Dich zu schießen — verzeih', lieber
Vater, aber diese Nede wirst Du doch nicht für ver-
nünftig ausgeben?"
-Was sagst Du? Ich versteh' lein Wort . . ."
Die beliebte Schwerhörigkeit hatte sich wieder recht-
zeitig eingestellt.
Nach wenigen Tagen wurde es wieder still auf
Grumitz. Unsere Einquartierung mußte abziehen und
auch Konrad wurde zu seinem Regiment befohlen.
Lori Griesbach und der Minister waren schon früher
abgereist.
Die Hochzeit memer beiden Schwestern ward aus
den Oktober verlegt. Beide sollten am selben Tage in
Grumitz getraut werdcn. Prinz Heinrich wollte den
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik