Seite - 180 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

— lso — die richtige tragcns beizubringen, geschätzte Freundin," sagte Icncr. -Warum mußte ich eben einen neuerlichen, so matt- herzigen Thrancnerguß sehen?" -Ach, verzeihen Sie mir! Als ich meinen Neffen und seine liebe junge Frau zum letzten Male sah, da war mein Gottfried —" Sie tonnte nicht weiter reden. „Da war Ihr Sohn nuch auf dieser sündigen Welt, allen Versuchungen und Gefahren ausgesetzt. während er jetzt in den Schoß des Vaters eingegangen ist, nachdem er den rühmlichsten, seligsten Tod für König und Vaterland gesunden hat. „Sie, Herr Oberst," Wandte er sich nun an meinen Mann, „die Sie mir eben auch als Soldat vorgestellt wurden, können mir helfen, dieser gebongten Mutter den Trost zu geben, dah das Schicksal ihres Sohnes ein neidenswertcs ist. Sie müssen es wissen, welche Todesfreudigkeit den tapsern Krieger beseelt — der Entschluß, sem Lcbcn auf dem Altar des Vaterlandes zum Opfer zu bringen, verklärt ihm alles Scheideweh, und wenn er im Sturm der Schlacht, beim Donner der Geschütze sinkt, so er- wartet er, zu der großen Armee versetzt zu werden und dabei zu sein, wenn der Herr der Hecrschaaren droben Heerschnu hält, Sie, Herr Oberst, sind unter Jenen zurückgekehrt, welchen die göttliche Vorsehung den gerechten Sieg verliehen —" „Verzeihen Sie, Herr Konsistorialrat — ich habe in österreichischen Diensten gestanden —" „O ich dachte . . . Ah so . . . " entaegnete der Andere ganz verwirrt. . . „Auch eine prächtige, tapfere