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fallen, sondern es muß unter Umständen dem Landes-
herrn frei stehen, dem Gewaltsamen, Ungerechte» zuvor-
zukommen. Dabei befolgte er eben das gefchriebene
Worl: Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert
umkommen. Er stellt sich als Gottes Diener und
Rächer über den Feind, indem er trachtet, Denjenigen,
der gegen ihn das Schwert nimmt, durch das Schwert
umkommen zu lassen —"
„Da mutz irgendwo ein Trugschluß stecken," sagte
tch kopfschüttelnd, „diese Gründe können doch unmöglich
für beide Parteien gleich rechtfertigend sein —"
„Was serner den Skrupel betrifft," fuhr der Geist-
liche fort, ohne meine Einrede zu beachten, „daß der
Krieg an und für sich Gott mißfällig sei, so fällt
dieser bei jedem bibelfesten Christen weg, denn die
heilige Schrift zeigt zur Genüge, daß der Herr dem
Volte Ismel selber befohlen hat, Kriege zu führen,
um das gelobte Land zu erobern, und er verlieh seinem
Volke Sicg und Segcn dlizu. 4. Mosc 21. 14 isi
die Nede von eiuem eigeucu Vuchc der Kriege IelMaö,
Und wie oft wird in deu Psalmen die Hülfe gerühmt,
die Gott seinem Volke im Kriege augedeihcn ließ.
Keimen Sie uicht Salomos Spruch (22. 31):
Das Roß steht gerüstet sür den Tag der Schlacht,
Aber von dem Herrn komutt der Sieg,
Im 144. Psalm dankt und lobt Dcwid den Herrn.
seiuen Hort, der „seine Hände lehrt streiten und feine
Fäuste kriegen."
„So herrscht denn der Widerspruch zwischen dcm
alten und dem neuen Testament: der Gott der alten
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik