Seite - 191 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

-- 191 -^ Heer und alle treuen Diener des Königs und des Vaterlands. Lehre sie, wie Christen ihres Eides ge- denken und laß dann ihre Dienste gesegnet sein zu Deiner Ehre und des Vaterlands Besten. „Gott mit nns," führte er weiter aus, „ist ja auch die In- schrift auf der Gürtelschnalle, mit der der Infanterist sein Seitengewehr sich umgürtet, uud diese Losung soll ihm Zuversicht geben. Ist Gott mit uns — wer mag wider uns sein? Da sind auch die allgemeinen Landes-, Buß- und Vettage, die beim Beginn eines Krieges ausgeschrieben werden, damit das Volk im Gebete des Herrn Hilfe erflehe, zugleich in der getrosten Hoffnung auf seinen Beistand und im Vertrauen auf den dnrch diesen Beistand zu erlangenden glücklichen Ausgang. Welche Weihe liegt für den ausziehenden Krieger darin — wie mächtig hebt dies seine Kampfes- und seine Todesfrendigkeit I Er kann getrost, wenn ihn sein Konig ruft, in die Reihen der Kämpfer treten und aus Sieg und Segen für die gerechte Sache rechnen; Gott der Herr wird dieselben unserem Volke ebensowenig entziehen, wie einst seinem Volke Israel, wenn wir nur zu ihm betend die Arbeit des Kampfes thuit. Der innige Zusammenhang zwischen Gebet und Sieg zwischen Frömmigkeit und Tapferkeit ergiebt sich leicht — denn was kann mehr Freudigkeit im Angesicht des Todes gewähren, als die Zuversicht, wenn ini Schlacht- gewühl die letzte Stunde schlägt, vor dem himmlischen Richter Gnade zu fmdcn? Treue und Glauben w Verbindung mit Mannhaftigkeit und Kriegstüchtigkeit gehören zu den ältesten Traditionen unseres Volkes.