Seite - 268 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

268 genannt, welche der Anziehungspunkt der ganzen civilisierten, reichen, Kunst- und Lebensgenuß suchenden Welt ist, der Ausgangspunkt des Glanzes, der Mode. des Geistes — diese Swdt will sich nun „befestigen", das heißt sich zum Zielpunkt feindlicher Angriffe, zur Scheibe der Beschießung machen, sich allem Verkehr abschließen und sich der Gefahr aussetzen in Brand geschossen oder ausgehungert zu weiden? Und das thun diese Leute „äs Zaits äs oosn_", mit Opfer- mut, mit Freudeneifer, als gelte es die Vollbrmgung des nützlichsten, edelsten Werkes? Mit fieberhafter Hast wird an die Arbeit geschritten. Es müssen Wälle für Aufstellung von Mannschaften gebaut werden und Schießscharten eingefchnitten; ferner vor den Thoren Gräben ausgehoben, Zugbrücken angelegt, Deckwerke neu errichtet, Kanäle überbrückt und mit Brustwehren angeschüttet, Pulvermagazine gebaut, und auf der Seine eine Flotille von Kanonenbooten aufgestellt werden. Welches Fieber von Thätigkeit, welcher Auf- Wand vun Anstrengung und Fleiß; welche riesige Kosten von Arbeit und Geld! Wie das Alles, für Werke der Gemeinnützigkeit verwendet, erfreulich und erhebend wäre — aber für den Zweck der SchadenZu- fügung, der Vernichtung — welche nicht einmal Selbst- zweck, sondern strategischer Schachzug ist — es ist unfaßlich! Um einer voraussichtlich langen Belagerung wider- stehen zu können, verproviantier! sich die Stadt. Bis jetzt - allen Erfahrungen gemäß — hat es noch keine uneinnehmbaren Festungen gegeben; die Kapitulation