Seite - 275 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

— 275 -— wo sie einen häuslichen Herd gegründet, wo sie sich durch Heirat mit Parisern verschwägert hatten, wo sie alle ihre geschäftlichen Verbindungen besaßen — und jetzt mußten sie fort. binnen drei Tagen fort, ihr Haus verschließen; alles verlassen, was ihnen lieb und ge- wohnt war; ihr Vermögen, ihre Kundschaft, ihren Er- werb einbüßen — — Bestürzt kamen die armen Wichte zu uns gerannt und teilten uns das Unglück mit, das sie betroffen; anch die Arbeit, die sie eben für uns zu liefern im Begriffe waren, mußte einge- stellt, die Werkstätte geschlossen werden. Händeringend und mit Thränen in den Augen klagten sie uns ihr Leid: «Ich habe einen kranken alten Vater," sagte der Eine, „und meine Frau sicht täglich ihrer Niederkunft entgegen und in drei Tagen mttfsen wir fort? — „Ich habe keinen Sou im Hause," jammerte der Andere, „alle meine Kunden, die mir Geld schulden, werden nicht so fchnell ihre Verpflichtungen einhalten, und ich selbst kann nun meine Arbeiter, welche Franzosen sind, nicht auszahlen — noch acht Tage und ich hätte eine große Bestellung erledigt, die mich zum wohlhabenden Mann gemacht hätte — und jetzt muß ich alles im Stiche lassen. . . ." Und warum, warum war Alles das über die Armen hereingebrochen? Weil sie einer Nation an» gehörten, dcren Heer erfolgreich seine Pflicht that, oder weil — um in die Ursachcnkette weiter zurückzugreifen — weil eln Hohenzollern vielleicht in Zukunft einen angetragenen spanischen Thron anzunehmen sich ein« fallen lassen könnte . . . Nein, auch dieses „weil" ist 18«