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fle nun auch verzweifeltes thun — persönliche Ichsucht
ist nicht dabei, sondern höchster Opfermut. Wenn nur
die Zeit schon da wäre, wo die Tugendkraft, die dem
Menschenverbande innewohnt, von der VernichtungZ-
arbeit ab- und der BeglĂĽckungsarbeit zugewendet wĂĽrde!
Aber dieser unselige Krieg hat uns von diesem Ziele
wieder ein gutes StĂĽck zurĂĽckgeschleudert."
„Nein, nein — ich hoffe, der Krieg ist jetzt zu
Ende."
„Wenn auch (was ich übrigens bezweifle), es sind
die Saaten zu künftigen Kriegen gestreut — und wäre
es nur die Hassessaat, welche die Ausweisung der
Deutschen enthält. So etwas wirkt weit über das
lebende Geschlecht hinaus."
Der 4. September. Wieder ein Gewaltakt, ein
Leidenschaftsausbruch — und zugleich wieder ein Heil-
mittel zur Rettung des Vaterlandes: der Kaiser wird
abgesetzt. Frankreich erklärt sich als Republik. Was
Napoleon I I I . und seine Armee gethan: es gilt nicht.
Fehltritte, Verrat, Feigheit — das Alles haben einige
Personen — der Kaiser und seine Generäle — ver-
brochen; das hat nicht Frankreich gethan, dafĂĽr ist es
nicht verantwortlich. Indem der Thron gestĂĽrzt ward,
hat man die Blätter, worauf Metz und Sedan ver-
zeichnet stehen, einsach aus dem Buche von Frankreichs
Geschichte herausgerissen. Jetzt erst wird das Land
selber Krieg fĂĽhren, wenn anders Deutschland es wagt,
die verruchte Invasion fortzusetzen . . .
„Wie aber, wenn Napoleon gesiegt hätte?" fragte
ich, als mir Friedrich obige Mitteilungen gemacht.
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik