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stadt erobern — welcher Ruhm! Die Proteste
übrigens sind es gerade, welche gewisse Kreise in Ver-
sailles bestimmen, diesc strategische Mahregel —weiter
ist ja eine Beschießung doch nichts — zu ergreifen.
, Und so geschah es. daß ich unterm 28. Dezember mit
zitternden Zügen niederschrieb:
„Es ist da . . . Wicder ein dumpfer Schlag . . .
Eine Pause — und wieder —"
Wciter schrieb ich nicht. Aber ich erinnere mich
genau der Empfindungen jenes Tages. In dem „Es
ist da" lag neben dem Schrecken eine gewisse Be-
freiung, eine Erleichterung, ein Nachlassen der beinah
schon unerträglich gewordenen Nervenanspannung. Was
man so lange teils erwartet und befürchtet, teils für
mcnschenunmdglich gehalten — es war nun da.
Wir saßen beim Gabelfrühstück (das heißt Wir
aßen Vrot und Käse — die Lebcnsmittel waren schon
karg), Friedrich, Nudolf, der Hofmeister und ich, als
der erste Schlag erdröhnte. Wir Alle erhoben betroffen
die Kopfe und wechselten Blicke. Sollte dies?. . .
Aber nein — es war vielleicht ein zugefallenes
Hausthor oder sonst etwas. Nun war ja Alles still.
Wir nahmen das vorhin unterbrochene Gespräch wicdcr
auf, ohne nur des Gedankens zu erwähnen, welchen
jener Ton in uns erweckt hatte. Da — nach drei
bis vier Minuten — kam es wieder. Friedrich
sprang auf:
„Das ist die Beschießung," sagte er, und eilte ans
Fenster. -
Ich solgte ihm. Von der Straße drang ein
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik